Jim Long´s Pork Commentary
Mehr Ausbrüche von der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland!
Diese Woche gibt es viel zu berichten:
Die Afrikanische Schweinepest in Deutschland
In der vergangenen Woche wurden in Deutschland dreizehn weitere Fälle der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen festgestellt. Und es werden noch weitere Fälle erwartet. China, Japan, die Philippinen, Südkorea, Japan und noch andere Länder haben alle ihre Schweinefleischimporte aus Deutschland gestoppt. Deutsches Schweinefleisch kann immer noch innerhalb der EU vermarktet werden. Das mildert die wirtschaftlichen Schäden für die Erzeuger. Die Preise für Mastschweine, Läufer und alte Sauen sind mit dem Verlust der Exportmärkte zurückgegangen.
Die Exporte der USA beliefen sich, in der Woche bevor in Deutschland die Afrikanische Schweinepest ausgebrochen ist, auf insgesamt 50.600 metrische Tonnen (dritthöchster Wert in diesem Jahr), wobei China mit 35.900 metrischen Tonnen die höchste China-Woche seit April erreichte. Wir können uns nur wiederholen, dass diese Verkäufe schon vor dem Exportverbot für Deutschland stattfanden. Deutschland hat in diesem Jahr Schweinefleisch im Wert von weit über 1 Milliarde US-Dollar nach China verkauft. Es besteht kein Zweifel dran, dass China aggressiv amerikanisches Schweinefleisch einkaufen wird, da es weltweit kein größeres Angebot an Schweinefleisch gibt.
Angebot und Nachfrage in den USA
Ein gutes Spiegelbild für das aktuelle Angebot und die herrschende Nachfrage sind die Schweinefleisch-Cut-Outs. Sie lagen am Freitag bei 87,53 Cent/Pfund. Vor ein paar Wochen lag der Preis im Bereich von etwas über 70 Cent. Hätten wir den Leuten vor einigen Wochen gesagt, dass die Preise für Cut-Outs Ende September bei über 87 Cent liegen würden, hätten sie uns „verrückt“ genannt. Die Ökonomen sagten in der Tat vor einem Monat voraus, dass es beim aktuellen Preis keine Aufwärtsbewegung geben wird, und da waren die Preise über 30 Dollar pro Tier weniger als heute.
In der vergangenen Woche betrug das Schlachtkörpergewicht von Montag bis Donnerstag durchschnittlich 206,94 Pfund. In der Woche zuvor waren es 208,38 Pfund und vor einem Jahr lag es bei 211,68 Pfund. Die Schlachtgewichte sind also im Vergleich zur Vorwoche gefallen. Und es sind satte 4,74 Pfund weniger als vor einem Jahr. Soviel zum Thema, dass sich Schweine zurück stauen. Die Gewichte von Schweinen nehmen nicht ab, wenn sich Schweine in den Stallungen stauen.
Es gibt viele Berichte von leeren Endmaststallungen aus der Gegend. Händler von Läufern haben momentan mehr Aufträge als Schweine. Schweinekäufer weigern sich mehr zu bezahlen, aber die Realität von Angebot und Nachfrage wird in den kommenden Wochen zu einem kontinuierlichen Preisanstieg bei jungen Schweinen führen.
Regierungsprogramm zur Unterstützung von Schweinehaltern
Die Trump-Administration kündigte am Freitag eine Zahlung von 23 Dollar pro Tier an. Basierend auf dem höchsten Schweinebestand von April bis August. Das Limit beträgt $250.000 pro Person, mit 3 aktiven Aktionären kann man maximal $750.000 erhalten. Die Trump Administration unterstütz Schweinebetriebe mit zwei Programmen. In Kanada kündigte die Trudeau Regierung ein bevorstehendes Unterstützungsprogramm für die erste Maihälfte an. Die kanadischen Erzeuger warten immer noch. Offensichtlich hält die US-Regierung die Sicherstellung von Lebensmitteln und die Versorgung ihrer Bevölkerung mit diesen Nahrungsmitteln für weitaus wichtiger als die kanadische Regierung. In Kanada glaubt die Regierung offenbar, dass die Menschen Sonnenkollektoren essen können.
Exportchancen für Schweinefleisch
Ein Indikator für die weltweiten Exportmöglichkeiten von Schweinefleisch sind die Preise für Schweine in den Exportländern. Es ist interessant Brasilien, als einen der größten Schweinefleischexporteure der Welt, zu beobachten. Am 25. Juni lag der brasilianische Schweinepreis bei 39,44Cent/Pfund Lebendgewicht. Am 17. September lag er bei 68,67Cent/Pfund. Ein Sprung von über $75,00 pro Tier. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die derzeitigen Preise in den USA und Kanada stabil bleiben können und wir sogar mit einem Aufwärtstrend rechnen können.
GMO-Lebensmittel
Die Gentechnik (GMO) hat in der EU nach wie vor einen schweren Stand. Letzte Woche schickten 90 NGOs einen Brief an den EU-Lebensmittelsicherheitskommissar mit der Bitte, die Produktion gentechnisch veränderter Lebensmittel nicht zu legalisieren. In dem schlagkräftigen Brief werden alle Punkte gegen GMO (Gen-Edited) dargelegt. Es ist schwer zu glauben, dass die Technologie bei so viel Widerstand von verschiedenen Interessensgruppen und Zweifeln der Verbraucher Zustimmung finden wird. Für Unternehmen wie PIC-Genus, die Millionen in GMO investiert haben, muss es schwer sein, diese Entwicklung mit einem drohenden totalen Verlust zu sehen. Das ist ein Todesurteil.
Den Brief finden Sie hier:
https://www.eurovia.org/wp-content/uploads/2020/09/2020-09-20-Public-GMO-letter-to-Kyriakides.pdf
China
Letzte Woche hielten wir einen Vortrag auf dem Global Genetic Pig Improvement Summit (GPGS) in Qingdao, China. Die Konferenz lud die weltweit größten Unternehmen im Bereich der Schweinegenetik ein. Genesus, PIC, Topigs-Norsvin und Danbred hielten Vorträge. Es waren mehrere hundert Teilnehmer anwesend. Genesus hat derzeit zwei große Projekte in China bei TQLS und bei Scandinavian Farms. Auf der Konferenz erörterte Jørgen Lindberg, der CEO von Scandinavian Farms, die Gründe für die Umstellung von dänischer Genetik auf Genesus.
Wir diskutierten auch unsere Meinung über die Richtung der genetischen Entwicklung der Schweine in China, wie wir sie sehen. Die chinesischen Schweinezuchtbestände sind durch die Afrikanische Schweinepest dezimiert worden. Es besteht ein großer Bedarf an weltweit wettbewerbsfähiger Genetik, um die Industrie wieder aufzubauen. Genesus lieferte vor der Afrikanischen Schweinepest über 30% aller nach China importierten Schweine. Genesus hat sich in China bei zahlreichen Kunden durch hervorragende Merkmale bewährt, die zu einer maximalen Rentabilität führen. Und das sind die Merkmale, warum wir die Genetik der Wahl sind.
- Mehr Schweine
- Schnelles Wachstum
- Schmackhaftes Fleisch
- Leicht zu halten
- Sterben nicht
China hat möglicherweise 15 Millionen Sauen von ihrer Produktion verloren. Die Branche baut sich wieder auf, aber das wird nicht innerhalb von wenigen Minuten geschehen. Es gibt immer noch Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest. Das U.S.-Landwirtschaftsministerium schätz, dass China bei 80% der Produktion von vor der Afrikanischen Schweinepest bis zum Ende des Jahres 2021 sein wird. In der Zwischenzeit werden hohe Schweinepreise (2,35 US-Dollar/Pfund) mit einem hohen Profit dafür sorgen, dass die Expansion vorangetrieben wird und Schweine nach China importiert werden. Da Deutschland aus dem Importmarkt für China wegfällt, sollten Kanada und die USA davon stark profitieren.
„Gute Unternehmen werden die Märkte zufrieden stellen. Großartige Unternehmen kreieren neue Märkte“ Philip Kotier (Marketing Management)