Jim Long´s Pork Commentary
Die Schlachtanzahlen der U.S.-Mastschweine bleiben hoch
Die US-Schlachthöfe erhöhen weiter die Schlachtzahlen. Letzte Woche waren es 2.664.000, das sind fast 200.000 mehr als vor einem Jahr zur gleichen Zeit. Wir müssen die Schlachtbetriebe dafür ausdrücklich loben, dass sie sich an die Coronavirus-Herausforderung angepassten und die Schlachtzahlen der Mastschweine dabei deutlich gesteigert haben.
Ein Thema, das auf der National Pork Industry Conference (NPIC) immer wieder angesprochen wurde, war die zukünftige Preisgestaltung von Marktschweinen. Die meisten, wenn nicht alle, die sprachen, sind der Meinung, dass die aktuellen Preisfestlegungsprogramme geändert werden müssen. Einige waren davon überzeugt, dass auch Vorhersagen für Schweinefleisch Cut-Outs in Chicago auf dem Board of Trade gehandelt werden sollten. Dies wurde hauptsächlich von den Leuten befürwortet, die mit den Vorhersagen Geld verdienen.
Worauf die Redner auf der NPIC sicherlich hinaus wollten war, dass die US-Schweinefleisch Cut-Outs und ein davon errechneter Prozentsatz eine vernünftige Option für den Handel mit Vorhersagen darstellen würden. Einer der Redner auf der Konferenz sagte, der langfristige Durchschnitt des Schweinepreises im Verhältnis zu den Cut-Out Preisen läge bei 88%. Wenn wir den Cut-Out Preis von heute und von Freitag von 71,39 verwenden, dann würde der Schweinepreis nach der 88%-Regel 62,82 Cent/Pfund betragen. Der nationale Preis für 53-54% der mageren Mastschweine liegt aktuell bei 56,10 Cent/Pfund. In den letzten Monaten war das 88%-Verhältnis zwischen den Cut-Out Preisen und Schweinepreise meistens niedriger, was ein Nachteil für die Erzeuger bedeutet.
Für Erzeuger hat alles, was wir für die Schweinepreisgestaltung getan haben, nicht sehr gut funktioniert. Nach dem, was wir bei den Schweinepreisen auf der ganzen Welt sehen können, haben die USA und Kanada die niedrigsten Schweinepreise und die schlechteste finanzielle Situation. Wir als Branche müssen uns fragen, warum? Was muss geändert werden? Sind es einfach zu viele Schweine? Coronavirus?
Ein Schlachtbetrieb fragte uns im Januar: „Wenn die Branche so stark leidet, warum gibt es dann Expansion?“ – gute und richtige Frage. Seitdem glauben wir, dass die Expansion aufgehört hat. In den USA werden so gut wie keine neuen Saueneinheiten gebaut. Es gibt eine Dezimierung des Sauenbestandes – wir glauben, dass mindestens 250.000 Sauen weg sind und dass die Tötungen noch andauern. Der Markt passt sich an, aber wir fragen uns immer noch, warum die USA und Kanada die niedrigsten Preise der Welt haben.
NPIC
Auf der NPIC sprach Nick Giordano, Vizepräsident des National Pork Producers Council (NPPC), über die aktuelle Gesetzgebung zur Gen-Bearbeitung (GMO).
Wie er erklärte, liegt die derzeitige Aufsicht über die US-amerikanische Gen-Editing (GMO) bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA). Herr Giordano erklärte, dass Gen-Editing derzeit als „Living Animal Drug (lebendiges tierisches Medikament)“ klassifiziert wird und ein Betrieb, der solche Tiere verwendet, als „Drug Manufacturing Facility (Produktionsstätte für Arzneimittel)“ angesehen wird.
Die Europäische Union (EU) hat Gen-Editing als gentechnisch veränderten Organismus (GVO) eingestuft und effektiv illegal gemacht.
Herr Giordano erwähnte die EU nicht, sagte aber, dass Argentinien, Brasilien und China am Gen-Editing arbeiten. Ich bin mir nicht sicher, wie Argentinien das mit dem Gene Editing (GMO) macht, da es dort nur sehr wenige Schweine gibt und Argentinien keine Schweinegenetik-Unternehmen hat. Brasilien? China hat wahrscheinlich damit begonnen als PIC nach dem EU-Urteil ein Kooperationsabkommen mit einem dortigen Unternehmen unterzeichnet hat.
PIC hat Millionen von Dollar in den Versuch investiert, ein GMO-Schwein auf den Markt zu bringen. Sie werden Herrn Giordano jetzt wahrscheinlich nicht besonders mögen, wenn er erklärt, dass solche Schweine momentan als „lebendes tierisches Medikament“ eingestuft werden. Wovon wir überzeugt sind ist, dass wenn PIC bei Kunden dafür aufdringlich wirbt die Ersten zu sein, die die Möglichkeit haben ein GMO-Schwein von ihnen zu erwerben, nicht davon die Rede ist, dass es sich hierbei um ein „lebendes tierisches Medikament“ handelt oder dass ihr Betrieb dann zu „einer Produktionsstätte für Arzneimittel“ wird.
Ich frage mich, welche Einzelhandelskette und / oder welcher Gastronom als Erster dieses lebende tierische Medikament – also GMO-Schweinefleisch verkaufen möchte. Tierschutzgruppen würden hier ein Vermögen an Spenden sammeln. Klingt nach purem Selbstmord-Verbrauchermarketing für alle Schweinefleischerzeuger. Wir schätzen die realistische und rechtlich einwandfreie Beschreibung von Herrn Giordano (er ist Anwalt) über die Realität zum Thema Gene Editing (GMO). Er hat erkannt, dass es hier um die Herausforderung der „Verbraucherakzeptanz“ geht. Es ist gut zu sehen, dass das in den NPPC investierte Geld auf die Gefahren dieser Technologie hinweist, die unserer Branche schaden und den Schweinefleischkonsum senken könnte.
Die bessere Wahl für unsere Branche könnte es sein eine neue Impfstofftechnologien auszuprobieren und nicht GMO. Dies könnte sich für Verbraucher, Einzelhändler, Gastronomie und Exporte lohnen. Wir müssen alles tun, um die Nachfrage nach Schweinefleisch zu steigern. Wir brauchen keine Hindernisse, die diese Herausforderung erschweren. Wir müssen uns für intelligente Lösungen entscheiden.
Auf der Webseite von Feedstuffs wurde in einem Bericht geschildert, dass der stellvertretende Professor für Tierwissenschaften an der Universität von Connecticut, Young Tan, und der Professor für Pathologie und Veterinärwissenschaften nun Verbindungen identifiziert haben, die erfolgreich einen Impfstoff zur Bekämpfung des PRRS-Virus verwenden. Den gesamten Artikel können Sie Hier lesen.