Jim Long´s Pork Commentary
Turbulenten Zeiten
Die U.S.A haben letzte Woche 1.545.000 Schweine geschlachtet. Das sind mindestens 1 Million Tiere weniger als geschlachtet werden sollten. Kein Zweifel, das ist eine echte Katastrophe. Zu viele Schlachthöfe sind geschlossen und die anderen Anlagen sind nicht voll ausgelastet. Das Coronavirus ist eine Geißel für die Schweinebranche.
Letzten Dienstag hat Präsident Trump den Defense Production Act für Schlachtanlagen erlassen. Es scheint so, dass Entspannung eintreten könnte- Tyson Logansport (15.000 Schweine pro Tag) kündigte an, diese Woche wieder zu eröffnen und der Gouverneur von South Dakota gab bekannt, dass Smithfield Sioux Falls (20.000 Schweine pro Tag) bald wieder öffnen wird.
Da sich Millionen von Schlachtschweinen in den letzten Wochen zurück gestaut haben, gab es einige Fälle von Euthanasie und Abtreibungen bei Sauen. Wir haben Bilder von getöteten gestapelten Schweinen gesehen. Wir haben keine Ahnung von den realen Zahlen, aber an jedem Tag, an dem die Schweineschlachtung vermindert ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von einer immer größeren Anzahl an eingeschläferten Schweinen.
Wieder einmal sind wir erstaunt über den Vorhersage-Markt. In der Mitte des Schweinefleisch-Desasters, in dem Schweine nicht geschlachtet werden können, stiegen die Juni Vorhersagen auf 11,18 US-Dollar, und die Juli-Vorhersagen auf 9,45 US-Dollar. Hoffentlich verwirklicht sich dies auch auf dem echten Schweinemarkt.
Vor zwei Wochen lagen die U. S. Schweinefleisch Cut-Outs bei knapp über 50 Cent/Pfund, am Freitag schlossen sie bei 1,06 US-Dollar. Ein Sprung von über 100 US-Dollar pro Tier in zwei Wochen! Es ist das, was passiert, wenn das Schweinefleisch Angebot drastisch beschnitten wird.
Der Unterschied zwischen 1,06 US-Dollar für Schweinefleisch Cut-Outs und dem Mastschwein-Markt bei 56,52Cent sind 50 Cent pro Pfund. 50 Cent pro Pfund mal einem 210 pfundschweren Schlachtkörpern bedeutet eine Gewinnspanne von 100 US-Dollar pro Tier für den Schlachthof. Ein großer Anreiz Schlachthöfe wieder zum Laufen zu bringen. Aber die Schlachtbetriebe befinden sich im Leerlauf und verlieren Geld. Das sind Extreme! Die Erzeuger, die einen Anteil an den Cut-outs bekommen, und die es schaffen, dass ihre Schweine geschlachtet werden, gehören zur Gruppe der Gewinner.
Die letzten Sauenschlachtungen betrugen 67.495 Tiere; im letzten Jahr betrug die Zahl gemittelt 57.500. Wir glauben, dass sich der Sauen-Bestand mindestens um 15.000 Tiere pro Woche verringert. Dies ist eine Kombination von mehr geschlachteten Sauen und einem Zurückhalten von Jungsauen.
Die letzten U. S. Schweinefleisch-Exporte betrugen 44.700 Tonnen (China 20.680 mt.). Das entspricht etwa 500.000 Marktschweinen. Die Konsequenzen, die unserer Meinung nach aus den Schweinefleisch-Exporten auf Rekordniveau und den um ca. 500.000 geringeren Schlachtungen pro Woche, ist eine Verringerung des heimischen Schweinefleischangebots. Wir erwarten, dass die Konsequenz sein wird, dass einige Einzelhändler nicht genug Schweinefleisch zum Verkaufen haben. Unsere Gesellschaft ist daran gewöhnt, in den Laden zu gehen und Essen zu bekommen, wann sie es wollen.
Leeren Fleischtheken werden kein glücklichen Wähler machen.
Es gibt auch weniger Rindfleisch – Die U. S. Rinderschlachtung betrug letzte Woche 425.000. Das sind mindestens 200.000 Tiere weniger. Rindfleisch Cut-outs kosteten 373,85 pro Pfund, eine Zunahme von 1,50 Dollar in den letzten paar Wochen.
Hühner Platzierung sind um 8% im Vergleich zum Vorjahr gefallen (-13 Mio.)
Also, was wir haben, ist, weniger Schwein, weniger Rind, und weniger Hühnerfleisch und das alles wurde ausgelöst durch das Coronavirus. Insgesamt ist das Angebot an Fleisch und Geflügel deutlich geringer. Wir erwarten, dass die Kühllager geleert werden. Unser Fazit, wenn die Schlachtbetriebe nicht wieder anlaufen, werden die Fleischvorräte im Einzelhandel an vielen Orten zur Neige gehen und die Kunden werden mit einer Rationierung zurechtkommen müssen. Nicht gerade ein Symbol für ein funktionierendes System.
Der Druck, Schlachthöfe wieder zum Laufen zu bringen wird noch intensiver werden, wenn es die leeren Fleischtheken in die nationalen Nachrichten schaffen.