Jim Long´s Pork Commentary
Schlechte Nachrichten werden zu noch schlechteren Nachrichten
Die ohnehin schon schlechten Nachrichten scheinen immer schlechter zu werden. Nachfolgend einige Beobachtungen:
Zum Zeitpunkt an dem ich das hier schreibe wurden folgende Schlachthofanlagen geschlossen: Tyson-Waterloo und Logansport; Smithfield-Sioux Falls; JBS-Worthington. Zusammengerechnet sind das etwa 80.000 Schweine pro Tag. Andere Betriebe arbeiten aufgrund von Problemen mit dem Coronavirus deutlich langsamer. Letzte Woche wurden in den USA ca. 1.995.000 Schweine geschlachtet, wahrscheinlich 600.000 weniger als nötig wären.
Schweine befinden sich auf einem beispiellosen Niveau.
Weniger Schweine haben dazu geführt, dass die Preise für Schweinefleisch Cut-Outs in den USA in beispiellosem Maße gestiegen sind, da der Mangel an Schweinefleisch die Schweinepreise in die Höhe treibt. Am vergangenen Freitag schlossen die US-amerikanischen Schweinefleisch Cut-Outs bei 77,48 US-Dollar. Zehn Tage zuvor waren es 50 Dollar, ein Sprung von ungefähr 55 Dollar pro Tier. Leider stieg der Schweinepreis nur um 6,00 US-Dollar pro Kopf und beträgt 47 Cent/Pfund.
Für Schlachthöfe, die weiterhin operieren, bedeutet das eine große Gewinnspanne. Schlachtanlagen, die geschlossen sind, fehlt dieses Geschäft und sie müssen gleichzeitig alle ihre Mitarbeiter dafür bezahlen, nicht zu arbeiten. Komische Situation. Eines ist sicher: Große Gewinnspannen für die Schlachthöfe sind ein großer Anreiz, die Anlagen in Betrieb zu halten und den Betrieb schnell wieder aufzunehmen.
US-amerikanische Schlachtbetriebe für Rinder haben ähnliche Probleme mit dem Coronavirus und ihren Mitarbeitern. Letzte Woche wurden 469.000 Rinder geschlachtet. Diese Zahl sollte im Bereich von 625.000 liegen.
In der letzten Woche wurden 9 Millionen Hühnchen weniger geschlachtet als vor einem Jahr.
Zählt man Schweinefleisch, Rindfleisch und Hühnchen zusammen, bedeutet das eine riesige Menge an Fleischverlust. Irgendwann könnte ein Eingreifen der Regierung erforderlich sein, um das Lebensmittelversorgungssystem am Laufen zu halten und die Menschen zu ernähren.
Da das Angebot an Schweinen sich zurück staut, wissen wir, dass es Sauenbetriebe gibt, die Abtreibungen auslösen und ihre Schweine einschläfern. Über den Grad dieser Interventionen sind wir uns nicht sicher. Frühentwöhnte kosten jeweils weniger als 10 US-Dollar. Es ist Schrecklich!
Die Schlachtung von Sauen in den USA betrug im März 283.000. das sind 34.000 (+ 13%) mehr gegenüber dem Vorjahr. Seit Jahresbeginn 66.000. Zweifellos gibt es eine Liquidation des Zuchtbestandes.
Die US-Regierung hat finanzielle Unterstützung für die Landwirtschaft für Probleme im Zusammenhang mit dem Coronavirus angekündigt. Für Schweineerzeuger sieht es nach einer Obergrenze von 125.000 US-Dollar pro Unternehmen aus. Viele, wenn nicht alle, halten dies für unzureichende Unterstützung.
Mit Verlusten von bis zu 40 US-Dollar pro Tier scheint es uns, dass diese Unterstützung für viele nicht viel bringen wird. Da 75% der US-Schweine 40 Erzeugern gehören, wird die Obergrenze von 125.000 US-Dollar wenig dazu beitragen, die massiven Verluste für diese Gruppe zu stoppen.
Es ist traurig, wenn Sie die Nachrichten sehen und Tausende in einer Reihe stehen, um Lebensmittel von Lebensmittelausgabestellen zu bekommen, während wir gleichzeitig keine Schweine schlachten lassen können. Wie kann die gesamte Belegschaft eines Schlachthofes negativ auf das Coronavirus getestet werden, wenn die Coronavirus-Tests in New York zeigen, dass mindestens 20% der Menschen einen Coronavirus-Titer haben. Es ist unmöglich.
Unten sind zwei Briefe. Sie sind ein Aufruf an jeden Schweinefleischproduzenten. Es ist eine Krise. Alle müssen ihre Staatsvertreter, Kongressabgeordneten, Senatoren, Landwirtschaftssekretäre, Vizepräsident und Präsident anrufen und/oder kontaktieren. Sie müssen Ihr individuelles Problem und Ihre Situation schildern. Das macht es realer als wenn es von einem Washingtoner Lobbyisten vorgetragen wird. Wir müssen uns auf den Defense Production Act berufen. Im Grunde genommen beseitigt dies den bürokratischen Aufwand und die Angst vor Klagen, und damit kann der Präsident die Wiederöffnung der Schlachtanlagen in irgendeiner Form anordnen. Diese Briefe unten (zum Öffnen jeweils anklicken) können Ihr Gespräch erleichtern, wenn Sie Ihren Staatsvertreter kontaktieren.