Jim Long´s Pork Commentary
Die Zukunft sieht rosiger aus
Mitte August lagen die mageren Mastschweine in den USA um die 45 Cent. Das bedeutete Verluste um 40 Dollar pro Tier. Es war schrecklich!
Es war schwierig zu verstehen warum die Preise so niedrig waren, obwohl es Mitte August war und das normalerweise eine Zeit für Gewinne ist. Was sollte also in der nächsten Zeit passieren, wenn es Richtung Oktober-Dezember zugeht. Diese drei Monate haben für gewöhnlich die niedrigsten Schweinepreise im Jahr. Haben wir dann Preise zwischen 20-30 Cent?
Zum Glück kam es zu einem Preisanstieg und Mastschweine liegen jetzt bei 60 Cents, das ist nicht großartig und nicht profitabel, aber es ist keine Vollkatastrophe.
Seit Mitte August sind die Zukunftsprognosen für magere Mastschweine kontinuierlich gestiegen. Dezember hoch um 12 Cents, Februar hoch um 15 Cents, April hoch um 13 Cents, Juni hoch um 12 Cents; Insgesamt Anstieg um 25-30 Dollar pro Tier.
Am Freitag schlossen die Juni Mastschweine bei 82,825 ab. Diese Preisbewegungen nach oben lässt die Zukunft rosiger aussehen. Profite werden in den nächsten zwölf Monaten auf durchschnittlich 15-20 Dollar pro Tier geschätzt. Vor ein paar Wochen erbrachte dieselbe Berechnung Verluste.
Der Economist attackiert Fleisch
Die Zeitschrift Der Economist veröffentliche kürzlich einen großen Artikel mit der Überschrift „Der Rückzug vom Fleisch“ – Die Menschen in reichen Ländern essen mehr vegane Lebensmittel. „Je mehr sie dies ausdehnen, umso besser“.
Mit den Zeilen „Je mehr sie dies ausdehnen, umso besser“ braucht es keinen Astrophysiker, um zu erkennen, in welche Richtung das zielen soll. Dies ist ein ausgewachsener Angriff gegen die fleischerzeugende Branche von einem elitären liberalen Magazin, das versucht die Gesellschaft in seine Vorstellungen, wie wir uns verhalten sollten, hineinzupressen. Die Freiheit des Einzelnen und individuelle Entscheidungen sind nicht das, was die Elitären wollen. Sie möchten dadurch, dass sie den Moralapostel spielen das menschliche Verhalten und seine Entscheidungen hin zu ihren elitären Vorstellungen verändern.
Der Economist zitiert Peter Singer von der Princeton University – „ Mr. Singer argumentiert, dass indem man den Menschen anderen Tieren gegenüber als überlegen ansieht, das genauso Vorurteile sind wie als wenn man behauptet Männer seien Frauen überlegen oder Weiße seien wertvoller als Schwarze“
Mr. Singer schreibt, dass Tiere uns ebenbürtig sind.
Bitte zur Kenntnis nehmen: Mr. Singer ist an der Princeton University und nicht an der Iowa State University
Der Artikel geht weiter mit vielen bizarren Berechnungen und Statements. Wir fanden es sehr interessant, dass einige Daten nur sehr wiederwillig bereitgestellt wurden.
In Großbritannien leben etwa 1,05 % der Bevölkerung vegan. Ein viel niedrigerer Wert als angenommen. In den USA leben 0,5% vegan und 3,4% vegetarisch.
Nicht gerade viele Verbraucher, oder? Manche Berichte gehen von 10% der US-Bevölkerung als vegan/vegetarisch aus. Das lässt einen schon wundern, warum Unternehmen hinter diesem kleinen Markt hinterherlaufen.
Der Economist führt als Zeichen für die Popularität der veganen Ernährung an, dass sich Stars vegan ernähren. Sie nennen zum Beispiel den ehemaligen demokratischen Präsidenten Bill Clinton und seinen Vizepräsidenten AL Gore, sowie Serena Williams, Beyoncé etc. Ich frage mich wie es wäre, wenn Mr. Clinton oder Mr. Gore nochmal für das Präsidentenamt kandidieren würden, wie würde man damit beim Iowa Caucuses umgehen. Stellen sie sich einen veganen Präsidenten vor, der sich dafür interessiert Schweinefleisch zu bewerben.
U.S Verzehr von rotem Fleisch und Geflügel (pro Kopf)
Jahr Verzehr pro Kopf
2014 201,7 Ibs.
2016 214,4 Ibs.
2017 216,8 Ibs.
2018 voraussichtlich 219, 4 Ibs.
2019 voraussichtlich 224,3 Ibs.
Der U.S. Verzehr von rotem Fleisch und Geflügel ist in den letzten fünf Jahren um 23 Pfund (10%) gestiegen. Das schreit nicht danach, dass wir kein Fleisch mehr wollen. Sind Geschichten über Veganer und die wachsende Zunahme ihres Konsums „faked news“? Verbraucher entscheiden mit ihrem Geld, und ein stetiges Wachstum auf dem U.S. – und weltweiten Markt hinsichtlich von Fleischverzehr ist eine Tatsache. Wir sind weit entfernt die Spitze des Fleischverzehrs zu erreichen.
China
Die afrikanische Schweinepest beeinflusst den weltweiten Mastschweinmarkt.
Ein Faktor, bei dem wir glauben, dass er den Schweinepest-Effekt verschlimmert, ist die Liquidation der Sauenherde in den letzten Jahren. Chinas Landwirtschaftsministerium hat den Sauenbestand im September 2018 auf 33 Millionen geschätzt. Das ist ein Rückgang um 4,8 Prozent oder 1,1 Millionen Sauen im Vergleich zum Vorjahr.
Das alleine wird schon zu einer verminderten Schweineerzeugung in den nächsten Monaten führen 1,5 Millionen Sauen x 15 Mastschweine pro Sau pro Jahr = 22 Millionen Tiere. Die Liquidation der chinesischen Sauen, war ein Resultat der unprofitablen Preise der letzten Monate.
Mastschweinpreise der letzten Woche in China:
Provinz Mastschweinpreis U.S. Dollar Schweinepest Status
(RMG/kg) Lebendgewicht Y-Positiv
Pfund N-Negativ
Jilin 10,09 65 Cent Y+
Liaoning 9,47 61 Cent Y+
Tianjin 12,48 81 Cent Y+
Imar 10,50 69 Cent Y+
Anhui 13,16 85 Cent Y+
Beijing 15,44 1,02 Dollar N-
Fujian 16,17 1,05 Dollar N-
Sichuan 17,36 1,12 Dollar N-
Huinan 16,06 1,04 Dollar N-
Guangdong 17,11 1,11 Dollar N-
Wir haben hier fünf Beispiele von Provinzen mit afrikanischer Schweinepest und fünf Beispiele von Provinzen ohne afrikanische Schweinepest rausgesucht. Eine Ursache für die Unterschiede sind die Restriktionen bezüglich des Transports von Tieren aus betroffenen Provinzen. Es ist nicht schwer herauszubekommen, dass es Unterschiede von 100 Dollar pro Tier gibt. Ein großer finanzieller Anreiz, um sich nicht an die Transportbeschränkungen zu halten.
Chinas Herausforderung die afrikanische Schweinepest zu kontrollieren ist gewaltig. Es gibt so viele Schweine, so viele Lokalisationen, so viele Hinterhöfe, mehr als 6.000 Schlachtbetriebe, es wird verdorbenes Menschenessen verfüttert (das wurde letzte Woche von der Regierung verboten), Preisunterschiede in den Provinzen. All das zusammen kreiert eine monumentale Aufgabe.
Unsere Meinung: Die Kombination von afrikanischer Schweinepest und der Abbau der Sauebestände der in den letzten Jahren stattgefunden hat, wird zu extrem hohen Preisspitzen in China führen. Wir erwarten einen sich weiterentwickelnden chinesischen Markt
Eine Sache noch zur afrikanischen Schweinepest – In Russland gibt es die afrikanische Schweinepest seit 10 Jahren. Mastschweinerzeuger haben während dieser Zeit enorm hohe Profite gemacht.
PRRS hat mehr Schweine in Russland getötet als die afrikanische Schweinepest.