Jim Long´s Pork Commentary
Euro Tier
In einer Woche startet die Euro Tier in Hannover. Die Ausstellung findet alle zwei Jahre statt. Wir werden am Genesus-Stand dieses Jahr mit 23 anderen Genesus-Mitarbeiten sein. Wir wachsen weiterhin in Europa und Asien. Vor vier Jahren waren wir nur zu viert auf dem Genesus Stand.
Das erinnert an ein Zitat von Henry Ford: „ Wenn sich Alle zusammen nach vorne bewegen, dann sorgt der Erfolg für sich selbst.“
Zu ehren der Euro Tier haben wir uns gedacht, dass eine Zusammenfassung über die europäische Schweineerzeugung wichtig sei.
Die meisten Daten, die jetzt kommen, stammen aus dem Bericht, der am 18. Oktober 2018 vom Komitee der gemeinsamen Organisation der Agrarmärkte der EU veröffentlicht wurde.
Nach Asien ist die Europäische Union der zweitgrößte Schweineerzeuger der Welt. Annährend doppelt so viel wie in den USA erzeugt werden. Für einige Länder der EU liegen keine Daten vor.
Lebende Schweine einheimischer Rassen Zuchtsauen
(total in den Stallungen)
Länder 2016 2017 2018 % Var. 2016 2017 2018 %Var
18/17 18/17
Belgien 6193 6015 6107 +1,5% 432 417 408 +2,1%
Dänemark 12.313 12.467 12.878 +3,3% 1.216 1.228 1.269 +3,3%
Deutschland 27.146 27.175 26.898 -1,0% 1.917 1.906 1.859 -2,5%
Spanien 27.145 28.667 30.145 +5,2% 2.374 2.516 2.511 +0,2%
Frankreich 13.280 13.315 13.050 -2,0% 1.007 1,001 985 -1,6%
Irland 1.594 1.557 1.622 +4,2% 149 143 147 +2,8%
Italien 8.708 8.774 8.776 -0,1% 572 579 588 +1,4%
Ungarn 3.026 2.807 2.859 +1,9% 269 253 260 +2,8%
Niederlande 12.416 12.401 12.589 +0,9% 1.053 1.064 1.059 -0,5%
Österreich 2.667 2.669 2.679 +0,4% 237 241 233 -3,3%
Polen 10.865 11.353 11.828 +4,2% 854 885 871 -1,6%
Rumänien 4.575 4..487 4.129 -8,0% 339 326 280 -14,2%
Schweden 1.354 1.362 1.399 +2,7% 139 140 131 -6,4%
Großbritannien 4.886 4.969 5.028 +1,2% 494 498 491 -1,4%
Total 136.544 138.017 139.857 +1,4% 11.046 11.193 11.087 -0,9%
Die Zahlen der Schweine in den Stallungen zeigen uns, dass der Markt stabil über die letzten drei Jahren war, sowohl mit der Gesamtanzahl an Schweinen, als auch mit der Anzahl an Zuchtsauen.
Ein Indikator für einige Marktschwierigkeiten ist der Zusammenbruch der Läuferpreise auf 33 Euro pro Tier, (38 Dollar) 23% niedriger als letztes Jahr. Dieses weißt auf ein höheres Angebot als die bestehende Nachfrage hin, und setzt zwei große läufererzeugende Länder unter finanziellen Druck (Dänemark und Niederlande).
Läuferpreise werden herausgefordert von höheren Futterkosten. Der durchschnittliche Mastschweinpreis in der EU ist bei etwa 1,45 Euro/kg (75 Cent /Pfund).
Ein guter Preis für die USA, aber nicht besonders gut für europäische Erzeuger.
Wenn wir uns individuelle Länder ansehen, können wir feststellen, dass Spanien bei weitem die größte Anzahl an Sauen und den größten Gesamtbestand hat. Über die letzten zehn Jahre hatte Spanien ein dynamisches Wachstum mit seiner integrierten Produktion gegenüber den unabhängigen Produzenten in Nordeuropa
Die EU exportiert mehr Schweinefleisch als viele andere Gebiete.
Von Anfang des Jahres bis jetzt Januar-August Export Markt, 2.564.438 Tonnen
China 34,7%
Japan 11,9%
Südkorea 8,5%
Philippinen 7,5%
Hong Kong 6,0%
USA 4,6%
Andere 26,8%
Über ein Drittel der europäischen Exporte geht nach China – Januar-August 801.191 Tonnen. China ist ein großer Markt für die EU und die EU hat es deutlich besser gemacht den chinesischen Markt zu erobern als die USA.
Die Markteroberung wurde trotz signifikant höherer Mastschweinpreise erreicht.
Karkassen 2016-2018 Durchschnitt
Euro/kg US Dollar/Pfund
EU 140,35 72 Cent
Brasilien 102,98 53 Cent
USA 119,93 62 Cent
Kanada 107,87 55 Cent
Offensichtlich sind die Mastschweinpreise in der EU höher, aber wir verkaufen keine Mastschweine auf dem Export-Markt. Wir verkaufen Schweinefleisch. Wir haben nicht alle korrekten Zahlen, aber wir vermuten, dass wenn wir die ganzen Schweinefleisch Cut-Out Preise hätten, die Differenz deutlich enger wäre, da die Gewinnspannen der U.S. Schlachthöfe in den letzten drei Jahren auf einem allzeit hoch sind. Die Gewinnspannen der europäischen Schlachthöfe waren nicht so großartig. Daraus folgt, dass die Schweinefleischpreise zwischen den Ländern deutlich enger beieinander liegen, als dass die Mastschweinpreise vermuten ließen.
China
Letzte Woche haben wir über die afrikanische Schweinepest in China geschrieben. Die jetzt folgende Antwort haben wir von einer Person, die in China stationiert ist. Wir zitieren:
„ Die klassische Schweinpest und nicht die afrikanische Schweinepest bleibt das größte Problem in China, zusammen mit der Aujeszkyschen Krankheit und einer sehr laxen Einstellung die gegenüber PRRS vorherrscht.“
„Natürlich bekommt die afrikanische Schweinepest die Aufmerksamkeit, die sie bekommen sollte. Niemand möchte über die klassische Schweinepest in der Öffentlichkeit diskutieren oder zugeben, dass die geliebte Impfung gegen die klassische Schweinepest zu einem Desaster geführt hat. Die neue Impfung gegen die klassische Schweinepest ist jedoch viel versprechend. Der bevorstehende Ansturm auf die Impfung gegen die afrikanische Schweinepest ist eine schwarze Wolke am Horizont.“
„Sicherlich führen die Preisunterschiede dazu, dass Schweine und Schweinefleisch die ganze Nacht lang über die Provinzgrenzen geschleust werden.
„Hoffentlich führt die afrikanische Schweinepest dazu, dass es einige Veränderungen in der Sicherheit mit biologischem Material gibt. Allerdings regieren hier immer noch Aberglaube und Mythologie und das letzte, was sie wollen, ist dreckige Laster zu putzen.“