Jim Long´s Pork Commentary
Die Märkte sind auf dem aufsteigenden Ast
Die Preise für junge Schweine und Läufer sind die Kanarienvögel der Kohlengruben für die Schweinebranche.
In der vergangenen Woche lag der Durchschnittspreis für einen 40-Pfund schweren Läufer in den USA bei 57,32 US-Dollar. Der höchste Stand seit Mitte April 2023, also vor 10 Monaten. Vor einem Jahr lag er in derselben Woche bei 79,22 US-Dollar. Die DTN-Agdayta-Berechnung, was Sie für ein 40-Pfund schweren Läufer am vergangenen Freitag bezahlen können, betrug 93,47 US-Dollar. Vor nicht allzu langer Zeit kosteten Läufer um die 25 Dollar. Mit einer solchen Gewinnspanne besteht kein Zweifel daran, dass der Preis für Mastschweine in die Höhe schießen wird, da Mastschweinbetriebe auf der Suche nach Läufern sind und einige Erzeuger sich dafür entscheiden, ihre jungen Schweine selbst zu mästen, anstatt sie zu verkaufen.
Die 93,47 US-Dollar, die Sie für einen Läufer zahlen können, spiegeln die Preisvorhersagen für Juni-Schweine von 97,50 Cent pro Pfund und die niedrigsten Futtermittelpreise seit zwei Jahren wider. In Europa kostet ein 50 Pfund schweres Schwein derzeit 74,50 Euro (80 US-Dollar).
· Die Liquidation des Sauenbestands geht weiter. Wir haben in der vergangenen Woche von zwei 2.500 Tieren starken Sauenbetrieben und einem 4.000 Tiere umfassenden Sauenbetrieb gehört, die ihre Sauen abgeschafft haben. Ein trauriges Zeugnis für unsere Branche, denn es scheint, dass der einzige Weg zur Rentabilität der Niedergang der Erzeuger ist.
· Die kanadische Provinz Quebec hat ein Programm aufgelegt, um Schweineerzeuger finanzielle Anreize zu bieten, aus der Branche auszusteigen. Es wird berichtet, dass 22 % der Erzeuger einen Antrag gestellt haben. Nur 9% werden akzeptiert. Im vergangenen Juli betrug der Sauenbestand in Quebec 306.000. Jetzt mal wieder etwas landwirtschaftliche Mathematik: 9% Rückgang = 27.000 Sauen. Was passiert mit den Abgelehnten 13 %, deren Anträge nicht akzeptiert werden? Wie viele von ihnen hören von selbst auf ohne finanziellen Ausgleich? Die Olymel Packing Company in Quebec hat bereits die Anzahl an Schweineschlachtungen reduziert. Einige Schweine werden jetzt über 700 Meilen zum nächsten Schlachtbetrieb transportiert. Wie lange können die Erzeuger noch für diese hohen Transportkosten aufkommen? Das neue Schlagwort ist „Nachhaltigkeit“. Transporte über 700 Meilen und mehr sind keine Nachhaltigkeit.
· Die Gewinnspanen der Schlachtbetriebe sind ausgezeichnet. Man muss sich nur ansehen, wie ausgesprochen viele Schweine geschlachtet werden, besonders an Samstagen. Wenn das so weitergeht, erwarten wir, dass die Schweinegewichte rapide sinken werden.
· Uns wurde gesagt, dass die aktuellen US-Schweinefleisch Cut-Outs im Bereich von 89 Cent pro Pfund für diese Jahreszeit fast rekordverdächtig hoch sind. Die USA vermarkteten in der vergangenen Woche knapp 2,7 Millionen Schweine. 89 Cent pro Pfund bei 2,7 Millionen Schweinen. Es besteht kein Zweifel daran, dass in den USA im späten Frühling und Sommer durchschnittlich nur noch etwa 2,3 Millionen Schweine pro Woche geschlachtet werden (400.000 pro Woche weniger). Wie werden sich die Preise der Cut-Outs verhalten? Werden sie bei so viel weniger Schweinen auf 1,20 US-Dollar oder gar auf 1,30 US-Dollar steigen? Die Preise für mageres Schweinefleisch werden bei über 1,00 US-Dollar liegen. Es ist endlich Zeit für die Erzeuger, etwas Geld zu verdienen.
· Rindfleisch Cut-Outs liegen im Bereich von 3,00 US-Dollar pro Pfund und überragen weiterhin den Preis für Schweinefleisch erheblich, was aber zu einer Preisstützung für Schweinefleisch führt.
· China hat wie die USA große finanzielle Verluste erlitten. Finanzielle Verluste führen immer zur Liquidation. Das ist in China nicht anders. Die chinesische Regierung veröffentlichte Ende Dezember ihre Schweinebestände im Vergleich zum Vorjahr. Der Sauenbestand ist demnach um 2,48 Millionen (5,7 %) gesunken. Der Bestand an Schweinen sank um 18,33 Mio. oder 4,1 %. Chinas Liquidation entspricht etwa der Größe des gesamten spanischen Sauenbestands oder dem halben US-Sauenbestands. In der vergangenen Woche verkauften die USA 12.640 Tonnen Schweinefleisch nach China. Eine große Zahl. Wenn China zu wenig Schweinefleisch hat, kaufen sie aus der EU, den USA, Kanada, Brasilien usw. Wir gehen davon aus, dass die Liquidation in China mindestens 2,48 Millionen Sauen beträgt. China ist der mit Abstand der größte Importeur von Schweinefleisch weltweit.
· In der vergangenen Woche lag der durchschnittliche chinesische Schweinepreis bei 16,33 RMB/kg (1,02 US-Dollar pro Pfund), was einem Anstieg von 17 Cent pro Pfund gegenüber vor zwei Wochen entspricht oder einem Plus von 40 $US-Dollar pro Tier) In der vergangenen Woche waren alle Preise für Mast-, Sauen- und Marktschweine so hoch wie seit Mitte September nicht mehr. Am Ende gibt es weniger Schweine und damit höhere Preise.
Zusammenfassung
Die Preise ziehen in allen Bereichen an. Es gibt einen Hoffnungsschimmer. Wir gehen davon aus, dass magere Schweine einen Preis von über 1,00 US-Dollar pro Pfund erreichen werden.