Jim Long´s Pork Commentary
U.S.-Maisernte – 15,11 Milliarden Scheffel
Letzte Woche veröffentlichte das U.S. Landwirtschaftsministerium ihre aktuelle Schätzung der diesjährigen U.S.-Maisernte – 15,111 Milliarden Scheffel. Die bis jetzt größte Maisernte in der US-Geschichte war 2016. Damals betrug die Ernte 15,14 Milliarden Scheffel. In der Ernte 2016-2017 lag der Maispreis durchschnittlich bei 3,65 US-Dollar pro Scheffel. 2016 war das einzige Jahr, in dem die USA über 15 Milliarden Scheffel Mais produziert hat. In den übrigen Jahren von 2000-2020 betrug die durchschnittliche US-Maisernte 12,96 Milliarden Scheffel.
Das Sprichwort sagt “man soll den Tag nicht vor den Abend loben”, da die Ernte noch nicht eingebracht ist, aber es scheint, dass es keinen Mangel an Mais geben wird.
Der nationale Maispreis lag am Freitag bei durchschnittlich 5,19 US-Dollar pro Scheffel. Das ist der niedrigste Preis seit zwei Jahren. Die Preisvorhersagen für Mais im September waren am Freitag bei 4,74 US-Dollar pro Scheffel. Das ist ein neues Tief. Es ist ein Spiegelbild für die opulente US-Maisernte in Kombination mit der Rekord-Maisernte in Brasilien. Zweifellos werden wir die niedrigsten Futtermittelpreise der letzten zwei Jahre erleben.
· Die Schlachtzahlen bei den Rindern sind weiterhin gering. Letzte Woche waren es 603.000 Tiere, vor einem Jahr waren es 645. 000 (-6,5%). Dies entspricht einem Rückgang von 37 Millionen Pfund weniger Rindfleisch. Die Schweinefleischerzeugung war letzte Woche um 3,5 Millionen Pfundhöher als noch vor einem Jahr. Insgesamt gab es 33 Millionen Pfund weniger Schweine- und Rindfleisch in der letzten Woche im Vergleich zu vor einem Jahr. Bis heute gab es 937 Millionen Pfund weniger Rindfleisch, bei einer Zunahme an Schweinefleisch um 61 Millionen Pfund. Zweifellos gibt es weniger rotes Fleisch auf dem Markt.
Diese Dynamik wird sich noch verstärken, wenn in absehbarer Zeit auch das Schweinefleischangebot zurück geht und so die Gesamtproduktion von rotem Fleisch noch weiter sinkt. Weniger Angebot führt fast immer zu höheren Preisen.
Letzten Freitag U. S. Cut-Outs
Rindfleisch 3,02 US-Dollar pro Pfund
Schweinefleisch 1,10 US-Dollar pro Pfund.
Wenn wir es nur schaffen könnten, besser schmeckendes Schweinefleisch zu produzieren. Wenn Schweinefleisch- Cut-Outs nur halb so viel zu kosten wie Rindfleisch Cut-Outs wären wir bei einem Preis von 1,51 US-Dollar pro Pfund. Alle Erzeuger würden einen Freudentanz machen, anstatt lange Gesichter machen zu müssen.
Die Glorifizierung des „anderen weißen Fleisches“ hat nichts anderes getan, als das Essenserlebnis unserer Kunden (Verbraucher) zu zerstören. Die Kunden stimmen mit ihrem Geld ab und sind offensichtlich bereit, mehr Geld für Rindfleisch zu zahlen.
· Es wird interessant sein, welche Richtung der US-Hühnerindustrie einschlägt. Wie die Schweinebranche haben auch in diesem Wirtschaftszweig die großen Unternehmen in den letzten Monaten Hunderte von Millionen Dollar verloren. Die Preise für Hühnchen, sind deutlich gesunken. Letzte Woche kündigte Tyson Foods die Schließung von vier Hühnerfarmen an. Die Hühnerbranche hat einen kurzen Erzeugungszyklus. So kann das Angebot schnell anpasst werden. Wird die Anzahl an Küken reduziert, sinkt das Angebot in sechs Wochen. Verluste führen in der Regel zu einem geringeren Angebot in fast jeder Branche. Wenn es weniger Hühner gibt, wird es noch weniger Fleischeiweiß auf dem Markt geben. Das wiederum unterstützt die Schweinefleischbranche.
· Dänemark: Die Bestandsberichte aus Dänemark von letzter Woche zeigen einen Rückgang des Endmastbestands gegenüber dem Vorjahr von 16,5%. Der Sauenbestand war seit Jahrzehnten nicht so niedrig. Dänemark ist seit vielen Jahren ein wichtiger Akteur bei den weltweiten Schweinefleischexporten, die Verknappung des Angebots führt dazu, dass weniger Schweinefleisch zum Verkauf angeboten wird.
· Ein kürzlich erschienener Artikel von Jim Eadie auf Swine Web erläuterte das große Programm zur Reduzierung der Schweineproduktion in der kanadischen Provinz Quebec. Der Plan, der gemeinsam von der Regierung und allen Erzeugern ausgearbeitet wurde, ist, 80 Millionen Dollar zu generieren, um die Produktion den Erzeugern für fünf Jahre abzukaufen. Ziel ist es, jährlich 1.000.000 Schweine (50. 000 Sauen) weniger zu haben. Ausgelöst wird dies durch die Schließung des Schlachtbetriebs von Olymel in Quebec, d. h. es gibt dort keinen Ort zum Schlachten von Schweinen.
Ein Beispiel für Quebecs Herausforderung sind die aktuellen Schweinepreise in kanadischen Dollar. Quebec 2,14 kanadische Dollar pro kg Schlachtkörper, Ontario die Provinz neben Quebec 2,54 kanadische Dollar pro kg Schlachtkörper (Ein Unterschied von 40 Dollar pro Tier). Die geplante Kürzung um eine Million Schweine bedeutet eine Verringerung der gesamten Schweineerzeugung in Nordamerika.