Jim Long´s Pork Commentary
Der U.S. Mastschweinbericht von März ist irrelevant
Erstaunlich was letzte Woche passiert ist:
Der Mastschweinbericht aus März, der am Donnerstag den 28. März veröffentlicht wurde, zeigte einen Zuwachs von 2% im U.S. Zucht- und Marktbestand. Nicht gerade optimistisch.
So, was ist seit dem passiert; die mageren Mastschweine für Juni lagen am 29. März bei 88,550. Eine Woche später am letzten Freitag den 5. April endeten sie bei 98,975 – 10 Cent pro Pfund mehr d.h. mehr als 20 Dollar mehr pro Tier. Die mageren Mastschweine im Oktober lagen am 29. März bei 80,92 und am 5. April bei 91,15 = 20 Dollar mehr pro Tier. Dieser Trend hält sich pauschal.
Als ursächlich dafür sehen wir, dass das normale U.S. Export Angebot- und Nachfrage-Gleichgewicht durch die afrikanische Schweinepest in China übertrumpft wird. Alle wetten sind offen, wie hoch die Schweinefleischpreise noch steigen.
Eine Sache die sicher ist, ist die geänderte Einstellung der Erzeuger. Vor vier Wochen waren die meisten mies gelaunt und sie hatten auch alles Recht dazu. Sie hatten und haben Geld verloren. 53-54% der mageren Mastschweine lagen bei 54,13 Cent, das waren 20 Dollar pro Tier unter den Erzeugungskosten. Die Vorhersagen waren auch niedrig und es gab wenig Optimismus.
Wenn man jetzt vier Wochen zum letzten Freitag vorspult, lagen 53-54% der mageren Mastschweine bei 77,54 das ist ein Plus von 23 Cent oder 45 Dollar pro Tier.
Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, dass war der schnellste Anstieg der Mastschweinpreise, den es jemals innerhalb von vier Wochen gegeben hat. Die Branche ist innerhalb von vier Wochen von einem Verlust von 20 Dollar zu einem Gewinn von 20 Dollar gelangt.
Wir sehen wie die Jungsauen verkauft werden.
Es ist nicht so, dass die Erzeuger in den letzten zwei Wochen reich geworden wären, aber sie blicken in eine hellere Zukunft. Die Vorhersagen für die mageren Mastschweine und das Getreide kommen auf Gewinne von 45-50 Dollar pro Tier innerhalb der nächsten 15 Monate.
Es hat niemals besser ausgesehen.
Jetzt haben die Erzeuger, die einst Sorgen vor der Zukunft hatten, das Kapital und den Mut Jungsauen zu kaufen. Es werden Löcher gestopft und nicht mit alten Sauen weitergemacht. (Das verbessert natürlich den Wert).
Höhere Mastschweinpreise sind in den meisten Fällen nicht gut für die Gewinnspanne der Schlachthöfe. Letzten Freitag lagen die U.S. Cut-Outs bei 81,84 Dollar. Die mageren Mastschweine bei 77 Cent = 5 Cent Spanne ist nicht witzig für Schlachthöfe.
Damit die mageren Mastschweinepreise weiter steigen, müssen die Schweinefleisch Cut-Outs teurer werden. Die Zunahme der Schlachthof-Kapazität wird der Gewinnspanne der Schlachthöfe nicht zuträglich sein, wenn die Anzahl der Mastschweine saisonal bedingt abnimmt.
China
Die Auswirkungen der afrikanischen Schweinepest in China halten an.
Das Landwirtschaftsministerium hat von einer Abnahme von 1,44 Millionen im Zuchtbestand nur im Februar berichtet. Von Dezember bis Februar von einer Reduktion um 3,4 Millionen. Über die letzten 12 Monate von einer Abnahme um 7 Millionen.
Die Reduktion ist bedingt durch die Seuche und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krankheit. Erzeuger haben viel Geld verloren, aber wer verleiht Geld um diese Verluste abzusichern, wenn man auch die afrikanische Schweinepest bekommen kann?
Offensichtlich wurden im Februar 1,44 Millionen Sauen getötet (das ist der höchste Monat). Die Tötungen haben noch nicht aufgehört.
Das bedeutet, dass China auf Importe aus vielen Ländern angewiesen ist, um die etwa 200 Millionen weniger Mastschweine (Schätzungen des U.S. Landwirtschaftsministerium), die auf dem Markt sind, aufzufüllen. Die größte noch unberührte Quelle in Relation zur einheimischen Nachfrage sind die USA.
Wir wurden vor vier Wochen gefragt, ob die mageren Mastschweine 1,20 Dollar in diesem Sommer erreichen können. Unsere Antwort lautete „wir wären nicht überrascht“
Der Schlachtpreis in China steigt weiter in Abhängigkeit zur Provinz weiter an….(1,00 Dollar pro Pfund) In Nordchina haben sich die Läufer in den letzten Wochen verdoppelt. Ein 15kg (33 Pfund)-Schwein wird jetzt für 700-800 rmb oder über 100 Dollar pro Tier verkauft.
Wenn man weiter geht, muss man sagen, dass der weltweite Schweinemarkt von China und der afrikanischen Schweinepest diktiert wird.
Es ist ein Schwarzes-Schwan-Ereignis. Ein Ereignis, das völlig überraschen auftritt; einen großen Effekt hat und nicht gut erklärbar ist und erst in Nachhinein verstanden wird.
Wenn wir annehmen, dass die afrikanische Schweinepest in China die weltweite Schweineproduktion um 10-15% verringert, könnten die umfangreichen Konsequenzen sehr bedrohlich werden.