Jim Long´s Pork Commentary
Volatiler Markt
Die Märkte wurden in der vergangenen Woche von geopolitischen Problemen erschüttert. Die Vorhersagen für die mageren Mastschweine sind zurückgegangen. Der Preis für Mais – Sojabohnen ist nach oben gegangen. Der Öl –und Gaspreis ist ebenfalls nach oben gesprungen. Die Aktienmärkte fielen ab.
Unsere Beobachtungen
Obwohl die Vorhersagen für die mageren Mastschweine um beinahe 5 US-Dollar fielen, legte der reale Mastschwein-Preis am Freitag in Iowa und S. Minnesota um 8,95 US-Dollar auf 105,37 US-Dollar zu. Zwei unterschiedliche Preise, die getrennte Wege gehen. Der Zukunfts-Phantasie-Markt fällt um fast 5 US-Dollar, während der reale Markt für echte Schweine um 9 US-Dollar steigt.
Die Futterpreise steigen deutlich. Sprechen wir über Inflation. Sowohl die Ukraine als auch Russland sind große Getreideexportländer. Kann das dortige Getreide exportiert werden? Wird in der Ukraine Getreide angepflanzt? Niemand weiß es.
Die US-Marktschweinezahlen liegen weiterhin unter dem Vorjahr mit 7,8 % weniger Schweinen im bisherigen Jahresverlauf. Die Schweine sind bei der Schlachtung durchschnittlich 0,5 Pfund schwerer. Schweine stauen sich nicht in den Stallungen.
Die US-Schweinefleischexporte sind im bisherigen Jahresverlauf um 21 % gesunken. Mexikos Exporte sind um 43 % gestiegen. Somit ist Mexico das einzige Land, in dem das Jahr bisher nicht negativ ausgefallen ist. Mexiko hat fast 50 % der US-Schweinefleischexporte importiert, 102.000 Tonnen von insgesamt 206.000 Tonnen. Da weniger magere Schweine aus den USA auf den Markt kommen, wird erwartet, dass weniger Schweinefleisch exportiert wird, da die Kaufkraft der einheimischen Verbraucher größer als im Rest der Welt.
Mit US-Schweinefleisch-Cut-Outs die am Freitag 1,03 $US-Dollar kosteten und Preisen für magere Mastschweine in der Nähe der Cut-Out Preise sieht die Bruttomarge der Schlachtbetriebe nicht gut aus. Wir gehen davon aus, dass die Schweinefleisch-Cut-Outs steigen müssen, damit die Preise für Schweine ebenfalls steigen.
Europa
Die Europäische Kommission hat letzte Woche Daten veröffentlicht, die darauf hindeuten, dass der europäische Sauenbestand um 4 % (-400.000) auf 10,8 Millionen Tiere zurückgegangen ist. Dies betrifft den Zeitraum von Dezember 2020 bis Dezember 2021 – ein Spiegelbild der entstandenen finanziellen Verluste. Die größten Verlierer sind Polen -20 %, Deutschland -7 %, Dänemark -3 % und Frankreich -4 %. Wir gehen davon aus, dass die anhaltenden finanziellen Verluste seit dem 1. Dezember den Sauenbestand in der EU um weitere 150-200.000 Tiere dezimiert hat, da die Verluste von 20-50 US-Dollar pro Tier weiter anhalten. Wir gehen auch davon aus, dass die Sauenverluste unterschätzt werden, da die Bestandsberichte schnelle Bestandsänderungen immer zu verpassen scheinen. Kürzlich verpasste das US Landwirtschaftsministerium den Rückgang der Sauenbestände in den USA um mehr als ein Viertel.
Ein Zeichen dafür, dass die Europäische Kommission die Bestände überbewertet, ist der schnelle Preisanstieg für Schlachtschweine in den letzten Wochen. Am 27. Januar lag der spanische Markt beispielsweise bei 1,03 Euro/kg, am 3. März bei 1,23 Euro/kg. Bei 1,03 lag der Verlust pro Tier bei 30-40 Dollar. Bei dem Der vom 3. März wird die Verluste auf 10-20 $ pro Tier sinken. Die Futtermittelpreise in Spanien sind wie in den USA in den letzten zwei Wochen sprunghaft gestiegen.
Für uns ist der einzige Grund für den sprunghaften Anstieg der Schweinepreise, dass das Angebot in Europa zurückgegangen ist, was die Liquidierung der Sauen widerspiegelt. Wir sehen, dass die Margen der Schlachtbetriebe nichat gut sind, ein Zeichen dafür, dass die Schlachthöfe einer geringeren Anzahl von Schweinen nachjagen.
Märkte
Wir haben bereits mehrfach geschrieben, dass unserer Meinung nach die drei größten Schweineproduktionsgebiete der Welt: Nordamerika, Europa und China gleichzeitig Produktionsrückgänge haben, was zu einem beispiellosen Angebotsrückgang führt, der zu sehr hohen Preisen führen wird.
Bisher sieht sich Nordamerika bereits mit Produktionsrückgängen und höheren Preisen konfrontiert. Wie aus dem Nichts steigen die Preise in Europa in einem Monat um 20 %. Wir rechnen mit einer noch geringeren Produktion. Die Preise in China sind immer noch düster, die Verluste belaufen sich weiterhin auf 50 Dollar pro Tier. Wir erwarten, dass die Preise in China im zweiten Quartal plötzlich steigen werden, da das Angebot an Schweinen zurückgeht. Zu diesem Zeitpunkt wir die Weltproduktion um 75 % zurückgegangen sein. Wir erwarten nachhaltig starke Preise.
In der kommenden Woche werden wir einen Vortrag auf der jährlichen Kalmbach Feeds Agribusiness Konferenz in Columbus, Ohio, halten. Wir werden nächste Woche über unsere Beobachtungen berichten.