Jim Long´s Pork Commentary
Die Schlachtgewichte der US Schweine verblüffen uns weiterhin
Letzte Woche stellten wir fest, dass die Schlachtgewichte in den USA abnahmen. Das hat uns total verwirrt. Es besteht kein Zweifel daran, dass die offiziellen Schlachtzahlen der letzten sechs Wochen, die vom Landwirtschaftsministerium veröffentlich wurden, erheblich niedriger waren als die gehabten Erwartungen oder im Vergleich zum letzten Jahr.
Für die letzte Woche hätten wir erwartet, dass sich die Schlachtgewichte gehalten oder sogar zugenommen hätten, da Montag Memorial Day war und die Schlachthöfe geschlossen waren. Stattdessen betrug das durchschnittliche Schlachtkörpergewicht am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 217,03 Pfund. In der Woche zuvor betrug das Gewicht durchschnittlich 217,20 Pfund und vor einem Jahr lag das Gewicht bei 215,54 Pfund. Vor drei Wochen wogen die US-amerikanischen Mastschweine über 221 Pfund.
Es ist kaum zu glauben, dass sich fünf Millionen Mastschweine zurück stauen sollen, so wie es von einigen angegeben wird. Das entspricht in etwa der Anzahl von drei durchschnittlichen Schlachtwochen in den USA. Die dokumentierten Gewichtsunterschiede von Woche zu Woche und im Vergleich zum Vorjahr lassen nicht auf eine so hohe Zahl schließen.
Wir sollten die Schlachtzahlen der nächsten zwei Wochen abwarten. Wir gehen davon aus, dass bei den derzeitigen Gewinnspannen der Schlachthöfe und der Produktivität der Anlagen die wöchentliche Schlachtzahl über 2,3 Millionen Stück betragen wird. Wir beobachten die Gewichte weiter, sollten diese weiter sinken, könnte dies ein starkes Indiz dafür sein, dass wir es aktuell mit unterschiedlicheren Ursachen zu tun haben (Euthanasie, keine Schlachtungen bei den großen Schlachthöfen), als viele glauben. Wenn ja, könnten wir einen schönen Anstieg der Schweinepreise bekommen. Wir können nur darauf hoffen.
Schlachtung von Sauen
In der letzten Woche betrug die Zahl der geschlachteten Sauen 69.753. In der Woche zuvor waren es noch über 70.000 geschlachtete Sauen. Im Vergleich betrug die Zahl der wöchentlich geschlachteten Sauen im letzten Jahr durchschnittlich 57.500. Vom 1. Dezember bis 29. Februar ergab sich aus dem Bericht des Landwirtschaftsministeriums, dass die Schlachtung von US-Sauen um 35.000 höher war als vor einem Jahr. Von März bis April dieses Jahres lag die wöchentliche Schlachtung von US-Sauen pro Woche höher als von März bis April letzten Jahres (insgesamt um 36.000).
Wir verkaufen Zuchttiere bei Genesus. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Verkäufe von Jungsauen zurückgegangen sind. Nicht nur bei uns, sondern in der gesamten Branche. Die Erzeuger versuchen ihr Bargeld zu schützen und sorgen sich um die Zukunft. Weniger Jungtiere bedeuten einen kleineren Zuchtbestand.
Unsere Bauernarithmetik dazu. Betrachtet man den Rückgang des Zuchtbestandes vom Dezember bis zum 1. Juni (6 Monate).
Dezember-Februar = 96.000 laut Bericht des Landwirtschaftsministeriums
März-Mai = 180.000 (niedrige Seitenschätzung 14.000 pro Woche im Durchschnitt) oder 260.000 (hohe Seitenschätzung 20.000 pro Woche im Durchschnitt)
Möglicher Verlust der Schweineproduktion = 5-7 Millionen Tiere pro Jahr.
Wo immer es enden wird, es wird auf jeden Fall weniger Mastschweine geben und wir erwarten, dass die Liquidation des Zuchtbestandes nicht am 1. Juni aufhört. Es könnte dazu kommen, dass der Zuchtbestand um 500.000 zurück geht bevor sich das Chaos gelegt hat.
US-Schweinefleischexport
Es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass die US-Schweinefleischexporte sinken, wenn die Zahl der geschlachteten Schweinen in den letzten sechs Wochen erheblich zurückgegangen ist. Weniger Schweinefleisch bedeutet weniger zu exportieren. Auch der enorme Preisanstieg für Schweinefleisch Cut-Outs auf über 1,20 Dollar/Pfund könnte ausländische Käufer davon abhalten Schweinefleisch zu kaufen.
Die gute Nachricht ist, dass die Exporte weiterhin etwa 12 bis 15.000 Tonnen pro Woche höher sind als vor einem Jahr (das sind in etwa 120 bis 150.000 Marktschweinäquivalente). Diese positiven Zahlen werden, wenn sie fortbestehen, die Schweinepreise unterstützen, wenn die Schlachthöfe wieder höhere Schachtzahlen aufweisen können.