Jim Long´s Pork Commentary
Ein Bericht über die Euro Tier
Letze Woche waren wir in Hannover auf der Euro Tier Ausstellung. Die Euro Tier ist eine große Messe zum Thema Vieh- und Geflügelwirtschaft. Sie ist deutlich größer als jede andere Veranstaltung auf der wir bis jetzt waren.
Tausende europäische und asiatische Besucher kamen nach Hannover. Nur wenige Leute kamen aus Nord- und Südamerika. Genesus war das einzige nordamerikanische Unternehmen aus dem Bereich der Schweine-Genetik, das auf der Messe präsent war.
Unsere Beobachtungen:
- Die europäische Schweineindustrie ist normalerweis, wenn auch nicht aktuell, sehr profitabel. Abhängig davon welches Land man sich betrachtet, sind die Profite immer so um die Gewinnschwelle.
- Die Preise für Getreide zur Fütterung sind in Europa aufgrund der geringen ausgefallenen Getreideernte angestiegen.
- Es gibt wenige Hinweise dafür, dass es eine größere oder überhaupt eine europäische Expansion im Schweinesektor geben wird.
- Wir waren beeindruckt wie viele Hersteller für Schweinezubehör auf der Euro Tier waren. Die Wahlmöglichkeiten für den Käufer sind riesig.
- Es war etwas wie in zurück in die Zukunft mit vielen Zubehörmöglichkeiten zum Thema Tierwohlergehen. Abferkelbuchten, Laufställe, unzählige Möglichkeiten für eine offene Sauenhaltung, Strohverteilungsmaschinen, viele verschiedene Spielzeuge für die Laufställe usw. Regeln für die Ställe, sowie für das Platzangebot für die Schweine, für die Kastration und für das Beschneiden der Schwänze sind nur einige Faktoren warum die Produktionskosten in Europa weiter steigen.
- Es waren viele chinesische Besucher von großen schweineerzeugenden Unternehmen da. Mit ihnen zu sprechen gab einem ein Gefühl dafür, welche Langzeiteffekte die afrikanische Schweinepest für China haben wird.
Während wir auf der Euro Tier waren, wurde in Sichuan der erste Fall von afrikanischer Schweinepest festgestellt. Sichuan war die bis dato letzte große mastschweinerzeugende Provinz (60 Millionen Tiere pro Jahr) in China, die noch keinen Ausbruch der afrikanischen Schweinepest hatte. Die Frage, die sich stellt ist, nun da in allen Provinzen, in denen es Mastschweine gibt, die afrikanische Schweinepest ausgebrochen ist, werden sich die restriktiven Handelsbestimmungen zwischen den Provinzen ändern? Diese Restriktionen haben zu Preisunterschieden von über 100 Dollar pro Tier geführt.
Vor einer Woche haben wir uns die Frage gestellt, warum die afrikanische Schweinepest eine meldepflichtige Erkrankung sein sollte.
- Nummer 1. Es gibt kein Gesundheitsrisiko für den Menschen
- Nummer 2. Das größte wirtschaftliche Risiko liegt im Preisverfall aufgrund von geschlossenen Grenzen und Export-Stopps
Feedback:
- Tierärzte sind der Meinung, dass es weiterhin eine meldepflichtige Erkrankung sein sollte. Schweinebesitzer sind da anderer Meinung. Wir haben mit Erzeugern aus Deutschland, Spanien, China, Dänemark und England gesprochen, die alle unserer Meinung waren.
- Der Punkt ist, dass der wirtschaftliche Schaden durch das Schließen der Grenzen viel größer ist als der Schaden durch die Erkrankung selbst. Schweinebesitzer sind da unserer Meinung
- Kann man etwas an der Situation ändern? Wenn es keinen Willen oder keine Bemühungen dazu gibt, wird es nie zu einer Veränderung kommen.
Es war für uns interessant den großen Wandel im dänischen genetischen Schweinegeschäft zu sehen. Vor zwei Jahren hatte Dänemark ein genetisches Unternehmen Dan Avi (Danbred) auf der Euro Tier. Dieses Jahr gab es nach einem großen Bruch drei dänische Unternehmen: Danbred, Danish Genetics und Møllevang (PIC).
Fast die Hälfte der ehemaligen Verkäufer von Dan Avi (Danbred) sind zu Danish Genetics und Møllevang gewechselt.
Die Richtung der genetischen Basis ist offensichtlich:
- Wo es einmal ein genetisches Programm gab, sind jetzt alle Ressourcen in drei Teile aufgeteilt worden.
- Daish Genetics hat sich dazu entschlossen, dass ihr Programm vom Roslin Institute in Schottland geleitet wird. Ist es damit jetzt dänisch-schottisch?
- Zum jetzigen Zeitpunkt verkauft der Dan-Avi Teil europäischen Erzeugern ähnliche Produkte von unterschiedlichen Verkaufsgruppen.
Zusammenfassung:
Die Euro Tier ist mit ihren vielen teilnehmenden Ländern und Sprachen sehr interessant. In den letzten Jahren hat Genesus genetische Ausgangspunkte in Groß Britannien, Deutschland, Island, Spanien, Russland und Frankreich erschaffen. Aus diesem Grund besteht für uns die Notwendigkeit Geschäfte in verschieden Sprachen zu führen. Es ist eine Herausforderung, aber es gehört dazu, wenn man das einzige weltweit agierende nordamerikanische genetische Unternehmen ist.
Auf der Euro Tier waren alle drei Genesus Besitzer anwesend und wir haben mit 20 Genesus Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern zusammengearbeitet, um unser Geschäft um einen Kunden nach dem Anderen zu vergrößern.
„Wir sind hier, um im Universum ein Zeichen zu hinterlassen. Warum sollten wir sonst hier sein.“ – Steve Jobs