Jim Long´s Pork Commentary
Nicht sicher, ob der Markt das versteht?
Wir fragen uns, ob die Vorhersagen für den mageren Mastschwein-Markt der U.S. etwas von den unvorstellbaren Tötungen vom chinesischen Sauenbestand versteht.
Einige Beobachtungen:
- Während wir in China waren haben wir mitbekommen, dass der Executive der Rabobank gesagt hat, dass das chinesische Schweinefleischdefizit 2019 etwa bei 16 Millionen Tonnen liegen wird.
- Die U.S.A. hat insgesamt 11,942 Mio Tonnen 2018 erzeugt.
- Ein U.S. Schlachthof wird bald damit beginnen 50.000 Mastschwein Karkassen wöchentlich nach China zu schicken
- Wie wir schon letzte Woche berichtet haben, waren wir in den zwei Wochen unserer Chinareise überrascht, dass die Meisten mit denen wir gesprochen haben, annehmen, dass der chinesische Sauenbestand um etwa 50% zurückgegangen ist.
Ein ausländischer Tierarzt, der in China arbeitet, schrieb letzte Woche „In dieser Zeit müssen wir zusammenarbeiten. Sie müssen 20-30 Millionen Sauen ersetzen! Man beachte dabei, dass die Chinesen den gesamten Schweinebestand von Großbritannien in einer Woche verzehren (in 6 Tagen um ganz genau zu sein).“
Der Verlust im chinesischen Sauenbestand hat unvorhersehbare Effekte nicht nur auf das momentane und zukünftige Mastschweinangebot, sondern auch auf die chinesische Futterherstellungsbranche. Diese versuchen herauszufinden, wie sie mit dem massiven Einbruch der Futtermittelnachfrage zurechtkommen sollen.
Wir haben gelesen, dass China 70% der weltweiten Sojabohnen importiert. Wenn die chinesische Produktion um 200 Millionen Tiere zurückgeht, wird auch der Bedarf an Sojabohnen stark zurückgehen, ebenso wie die Nachfrage für Mais, Vormischungen und Vitamine usw. China ist so gut wie selbstversorgend bei Mais, so dass der Rückgang in der Mastschweinerzeugung garantiert dazu führen wird, dass China keinen Mais importieren muss.
Wir glauben, dass die chinesische Strategie strategisch ist. Die Fakten über die Tötungen aufgrund der afrikanischen Schweinepest sind vage. In China behaupten alle, dass keiner ganz genau etwas über die Tötungen weiß. Es seien alles Mutmaßungen der Branche. Das hat für sich allein schon dafür gesorgt, dass die weltweiten Preise nicht durch die Decke gehen. Wir vermuten, dass die Chinesen, als gute Kapitalisten, sich wünschen mit niedrigeren weltweiten Mastschweinpreisen ihren Fleischbedarf still und heimlich aufzufüllen. Die Menge an Schweinefleisch, die gebraucht wird, ist jedoch unvorstellbar.
Uns wurde von mehr als einem chinesischen Branchenmitarbeiter gesagt, dass es etwa fünf Jahre dauern wird bis sich die chinesische Schweinefleischindustrie wieder erholt hat.
Wir erwarten, dass 2019 Chinas 1998 ist. 1998 war das Jahr, in dem die U.S. Mastschweinpreis auf 8 Cent/Pfund gefallen waren. Als sich alles wieder etwas beruhigt hatte, hatten viele der großen Schweine-Unternehmen neue Besitzer oder waren in anderen Unternehmen aufgegangen. Wir glauben, dass die afrikanische Schweinpest das Gleich in China bewirken könnte.
Wir haben verstanden, dass einige der größten chinesischen Unternehmen 50% und mehr ihrer Sauenbestände verloren haben. Die finanziellen Auswirkungen könnten unvorstellbar sein.
Wir erwarten, dass die chinesischen Mastschweinpreise ansteigen werden, wenn die tiefgekühlten Reserven aufgrund der angekündigten Testung auf die afrikanische Schweinpest aufgebraucht sind, sich die Tötungen der Sauen auf die Anzahl der Mastschweine auswirkt (etwa August) und es zu einem saisonalen Anstieg der Schweinefleischnachfrage kommt. Die Meisten in China glauben, dass die Preise auf 23-28 rmb/kg (1,54-2,00 Dollar/Pfund Lebendgewicht) in diesem Jahr ansteigen werden. Wenn das passiert, ist unsere Vermutung, dass die Mastschweinpreise weltweit auf Rekordhöhen ansteigen, keine Schwierigkeit mehr sich vorzustellen.
Gute Nachrichten für U.S. Erzeuger
Letzte Wochen haben sich die USA und Mexico geeinigt die Zölle auf Stahl abzuschaffen.
Mit diesem Abkommen hat sich Mexico dazu bereit erklärt den 20%-Zoll auf U.S. Schweinefleisch aufzuheben.
Das ist ein signifikanter Gewinn für die U.S. Erzeuger. Mexiko importiert 40% des gesamten U.S. Schweinefleischexports, und viel davon ist Schinken.
Laut den dem U.S. National Pork Producer Council (NPPC) haben die Zölle den Erzeuger 12 Dollar pro Tier oder 1,5 Milliarden insgesamt gekostet. Wenn die NPPC Recht hat, sollten sich die 12 Dollar pro Tier bald bemerkbar machen.
Schon jetzt gelangt U.S. Schweinefleisch zollfrei nach Mexiko.