Jim Long´s Pork Commentary
Enttäuschender Markt
Die Aktivität in den letzten Tagen war enttäuschend. Sowohl die Preisvorhersagen für mageres Schweinefleisch als auch die Preise für Marktschweine und die Schweinefleischexporte haben eine gewisse Schwäche gezeigt. Nach 18 Monaten kontinuierlicher Verluste erwarten wir sehnsüchtig Schweinepreise, die weit über der Gewinnschwelle von 88 Cent pro Pfund liegen.
Einige Beobachtungen
· Vor einem Jahr lagen die Preise für magere Schweine in Iowa und S. Minnesota bei 77 Cent pro Pfund. Letzte Woche waren es 92 Cent pro Pfund. Dieses Jahr bekommen wir 30 US-Dollar pro Tier mehr.
· Der US- Mais kostet jetzt durchschnittlich 4,37 US-Dollar pro Scheffel, vor einem Jahr lag der Preis noch bei 6,50 US-Dollar. Eine Reduzierung der Produktionskosten um etwa 20 US-Dollar pro Tier.
· Die Exportverkäufe von US-Schweinefleisch sind mit 36.210 Tonnen in der vergangenen Woche weiterhin hoch. Seit Jahresbeginn ist das ein Anstieg um 8 % gegenüber dem Vorjahr. Und es ist sogar ein Anstieg von 15 % gegenüber 2022.
· Schweineschlachtungen in der vergangenen Woche: 2.406.000, -1,9% weniger als im Vorjahr (2.452.000).
· Die wöchentliche Schweinefleischerzeugung lag in der Vorwoche bei 519 Millionen Pfund, was einem Rückgang von 2 % gegenüber dem Vorjahr (530 Millionen Pfund) entspricht. Seit Jahresbeginn wurden 9690 Mio. Pfund Schweinefleisch erzeugt vor einem Jahr waren es 9683 Mio. Pfund. Das bedeutet ein Anstieg um 0,1 %. Das US-Landwirtschaftsministerium prognostiziert für 2024 weiterhin einen Anstieg der Schweinefleischerzeugung um 2,8 % im Vergleich zu 2023. In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 ist sie um 0,1 % gestiegen. Jetzt kommt unsere einfache Mathematik ins Spiel. Um noch einen Anstieg um 2,8 % zu erreichen, muss die Schweinefleischerzeugung für den Rest des Jahres um durchschnittlich mindestens 4 % im Vergleich zum Vorjahr ansteigen. Als ob das passieren würde. Diese Woche wird das US-Landwirtschaftsministerium seine Prognosen aktualisieren und ich frage mich ernsthaft, wie lange das Ministerium noch mit seiner Illusion weitermachen wird.
· Die Anzahl an geschlachteten Sauen betrug letzte Woche Schlachtung in den USA 63.965 Tiere, was 2,6 % der gesamten Schlachtung ausmacht. Beides deutet für uns darauf hin, dass Liquidation des Bestands weiter geht.
· Die US-Schweinefleischexporte sollten weiterhin hoch sein. Europa, der größte Mitwettbewerber, hat deutlich höhere Schweinepreise, was US-Schweinefleisch auf den Weltmärkten wettbewerbsfähiger macht. Die USA hat Preise von 67 Cent pro Pfund Lebendgewicht, Spanien 1,80 Euro/kg = 87 Cent pro Pfund Lebendgewicht. Bei einem 280 Pfund schweren Schwein macht der Unterschied von 20 Cent pro Pfund einen Gesamtpreisunterschied von 56 US-Dollar pro Tier aus. Wären Sie jetzt en Käufer aus Korea, bei wem würden Sie kaufen?
· Wir haben in letzter Zeit einen Anstieg der Preise für Mais und Sojabohnen erlebt – Mais ist um 40 Cent pro Scheffel gestiegen. Die Aussaat von Getreide in den USA scheint im Zeitplan zu liegen. Einige Gebiete verzögern sich aufgrund von Regen. Einige der Gebiete litten vor ein paar Wochen unter Trockenheit. Der Preissprung wird die Anpflanzungen fördern. Eine größere Ernte ist immer besser für Viehzüchter.
· Ich war letzte Woche bei einem langjährigen Genesus-Kunden. Besitzer mehrerer tausend Genesus-Sauen. Trächtigkeit in Buchten. Er hat eine durchschnittliche Sauensterblichkeit von 4 %. Keine Ammensauen. So gut wie keine Prolapse. So gut wie keine mageren Sauen, was zu besseren Sauenerträgen führt. Man fragt sich, warum die Erzeuger eine Sauensterblichkeit von mehr als 15 %, Ammensauen, Prolaps usw. tolerieren. Das ist eine teure Reise.
· Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, unterzeichnete letzte Woche ein Gesetz, das die Herstellung und den Vertrieb von im Labor gezüchtetem Fleisch in dem Bundesstaat verbieten wird.
„Bringen Sie Ihr gefälschtes Fleisch aus dem Labor woanders hin“, sagte er. „Das machen wir im Bundesstaat Florida nicht mit.“
DeSantis machte sich über liberale Eliten lustig, die sich für „Fake Meat“ einsetzen, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Es ist gut zu sehen, dass es Widerstand gibt, um die echte Landwirtschaft zu unterstützen. Gepaart mit dem Einbruch der Nachfrage nach pflanzlichen Fleischprodukten und der Absturz der Aktienwerte ihrer Unternehmen. Gute Nachrichten für uns Viehzüchter.
Zusammenfassung
Die Preise für US-Schweinefleisch sind deutlich besser als vor einem Jahr. Die Futterkosten sind geringer. Exporte höher. Das Angebot an Schweinefleisch stagniert seit Jahresbeginn. Wir erwarten in den kommenden Monaten weniger Schweinefleisch aufgrund der unerbittlichen Liquidation, die wir aufgrund der finanziellen Rekordverluste erlebt haben. Unserer Meinung nach unterschätzen die Preisvorhersagen für mageres Schweinefleisch die wirklichen Preise in den nächsten Monaten.