Jim Long´s Pork Commentary
Schweinebericht des US-Landwirtschaftsministeriums vom 1. Juni – Passen die Zahlen zusammen?
Schweinebericht (1.000 Tiere) | |||
2022 | 2023 | 2023 prozentual zu 2022 | |
Für Zucht behalten | 6.168 | 6.146 | 100 |
Markt | 66,146 | 66,249 | 100 |
Anzahl an Schweinenzur Schlachtung März – Mai | 32.635 | 32.891 | 101 |
Sauen, die Abferkeln | |||
März – Mai | 2.967 | 2.896 | 98 |
Juni – August vorraussichtlich | 3.062 | 2.953 | 96 |
Sept. – Nov. vorraussichtlich | 3.092 | 2.953 | 96 |
Beobachtungen:
– Das US-Landwirtschaftsministerium vermeldet den gleichen Zucht- und Marktschweinebestand wie vor einem Jahr.
– Die Abferkelung ist im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 2 % gesunken. In den weiteren Prognosen geht die Abferkelung um insgesamt 4 % im Vergleich zum Vorjahr zurück.
– Der Zuchtbestand betrug am 1. März 6.096 Tiere. Am 1. Juni waren es 6.146 Tiere. Ein Zuwachs von 50.000 in den letzten drei Monaten. Das deutet darauf hin, dass trotz der Verluste im Bereich von 40 US-Dollar pro Tier in einem Großteil dieses Quartals eine optimistische Einstellung besteht.
– Laut dieser Zahlen muss unsere Branche Sauen halten ohne mit ihnen zu züchten, da die Abferkelzahlen bei gleichem Zuchtbestand um 4 % gesunken sind. Oder ist der Zuchtbestand doch vielleicht zurückgegangen und deshalb sind die Abferkelzahlen niedriger?
– Illinois muss mit einem Plus von 50.000 Sauen (+8%) im Vergleich zum Vorjahr der profitabelste Ort für die Schweineerzeugung sein. Iowa vermeldet einen Rückgang von 40.000 Schweinen.
Zusammenfassung:
– Bei gleicher Anzahl von Sauen ist die Abferkelzahl ist um 4% gesunken. Das passt nicht richtig gut zusammen.
– In den nächsten sechs Monaten wird die Anzahl der Marktschweine laut diesem Bericht ähnlich ausfallen wie im Vorjahr. Der entscheidende Punkt wird die Nachfrage nach Schweinefleisch sein. Die Schweinefleischpreise waren vor einem Jahr bei gleicher Anzahl von Schweinen deutlich höher.
Mais:
-Es ist erstaunlich, wie sich Regen und eine größere Maisanbaufläche auf die Preise auswirken können. Am 21. Juni lag der National Corn Index bei 6,71 US-Dollar. Am 1. Juli lag er bei 5,31 US-Dollar pro Scheffel – ein Rückgang um 1,40 US-Dollar in 10 Tagen. Wir sprechen hier von einem freien Fall des Maispreises. Der Preis von 5,31 US-Dollar ist der niedrigste des letzten Jahres, und das mit Abstand. Im vergangenen Juni lag der National Corn Index bei 8,00 US-Dollar pro Scheffel. Die niedrigsten Durchschnittspreise für Mais wurden am 1. Juli in North Dakota und Minnesota mit 4,75 US-Dollar je Scheffel erzielt.
-Die Septembervorhersagen für den Maispreis schlossen letzten Freitag bei 4,88 US-Dollar je Scheffel. Mais in Brasilien liegt im Bereich von 4,50US-Dollar pro Scheffel.
– Auf der anderen Seite führt eine kleinere als prognostizierte Sojabohnenanbaufläche am Freitag zu einem Anstieg des Sojapreises um 16 US-Dollar auf 420 US-Dollar pro Tonne.
-Die Maisanbaufläche lag mit 94,1 Mio. Acres um 6 % höher als vor einem Jahr. Dies ist die drittgrößte Maisanbaufläche seit 1944.
-Die durchschnittliche Sojabohnenanbaufläche liegt mit 83,5 Mio. Acres um 5 % niedriger als vor einem Jahr.
U.S. durchscnittliche Anbauflächen in Millionen Acres | ||
2022 | 2023 | |
Mais | 88,58 | 94,1 |
Sojabohnen | 87,45 | 83,5 |
Weizen | 45,74 | 49,6 |
Total Acres | 222,77 | 227,2 |
-Etwa 4,5 Millionen Acres mehr im Jahr 2023 als 2022.
-Es sieht so aus, als ob die Chancen gut stehen, dass der Mais mit den normalen regelmäßigen Regenfällen für eine Weile im Bereich von 4 Dollar liegen könnte. Eine willkommene Erleichterung für die Schweinebranche, die unter den hohen Futtermittelpreisen zu leiden hat.
Zusammenfassung:
Der Schweinebericht vom 1. Juni hat einige verwirrende Daten. Der Bericht vermeldet die gleiche Anzahl an Sauen, aber eine gesunkene Anzahl an Abferkelungen um 4%. Die Zahl der Marktschweine ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Der Schweinepreis war letztes Jahr deutlich höher. Es gibt viel mehr Mais, aber weniger Sojabohnen. Die Futtermittelpreise dürften im Vergleich zum Vorjahr weiter sinken. Unabhängig davon, was der Schweinebericht des US-Landwirtschaftsministeriums sagt, glauben wir, dass der Sauenbestand dezimiert wird.