Jim Long´s Pork Commentary
Der Schweinebericht des U.S. Landwirtschaftsministeriums von September ist optimistisch
Der Schweinebericht des U.S. Landwirtschaftsministeriums von September ist optimistisch. Warum?
1. Im Jahresvergleich ist der Schweinebestand um fast 3 Millionen Schweine zurückgegangen (-4%).
2. Im Jahresvergleich sank die Herde um 143.000 (-2%).
3. Von Jahr zu Jahr sanken die 119 Pfund schweren Schweine um 2,7 Millionen Tiere (-6%) (etwa 150.000 Tiere pro Woche).
4. Die Schlachtung von Schweinen ist im Zeitraum Juni – Juli – August um 6% gesunken.
5. Die geschätzte Abferkelrate von September – November ist um 4% gesunken.
Jahr für Jahr sind zweifellos alle Bestandszahlen und Schätzungen deutlich niedriger. Wir gehen davon aus, dass diese Zahlen den Markt für Schweinepreise im Herbst und Winter ankurbeln werden. Wir erwarten hohe Futterpreise. Die Schäden durch die Covid-Finanzkrise im Jahr 2020 und die Reduzierung der Farmkapazitäten aufgrund der Anpassung von Paragraph 12 sind alles Faktoren, die die Schweinezahlen gesenkt haben.
Die Vorhersagen für die mageren Mastschweine sollten aufgrund dieses optimistischen Berichts im Dezember 5-10 gewinnen und aufgrund von 2,7 Millionen weniger Tiere unter 119 Pfund (-6 %) auch weiter zulegen. Diese -6% bedeuten etwa 150.000 weniger Schweine pro Woche, die im Jahresvergleich geschlachtet werden.
Unsere Reise nach Spanien
In der vergangenen Woche besuchten wir die Figan Messe in Zaragoza.
Unser Bericht:
Die Figan Ausstellung fand über vier Tage statt und die Besucherzahlen waren viel besser als viele erwartet hatten.
Die Erzeuger, mit denen wir gesprochen haben, machten sich Sorgen um die Zukunft, da die Branche sich momentan in einer Verlustposition befindet und die Futtermittelpreise historisch hoch sind. Ein Glück für die spanischen Erzeuge ist, dass sie in den letzten Monaten gute Schweinepreise hatten.
Es waren viele Aussteller auf der Messe aus ganz Europa. Alle großen globalen Schweinegenetik-Unternehmen nahmen daran teil, mit Ausnahme von Topigs-Norsvin, was für uns überraschend war, da Spanien eins der größten Schweineproduktionsländer ist.
Spanien ist das drittgrößte Schweine produzierende Land der Welt und das größte in Europa mit etwa 2,6 Millionen Sauen. Der Markt war bis vor kurzem profitabel. Jetzt liegen die Preise bei 114 Euro/kg, die Gewinnschwelle wären 120–122 Euro/kg Lebendgewicht.
Spanien ist der größte Exporteur von Schweinefleisch nach China, auf den etwa 20 % der chinesischen Einfuhren entfallen. Mit dem Preisverfall in China sind Spaniens Exporte deutlich zurückgegangen, wodurch mehr Schweinefleisch auf den spanischen Binnenmarkt und andere EU-Länder gelangt. Einige Länder, z. B. Deutschland, Niederlande, Belgien usw., verlieren derzeit 35-40 Euro pro Schwein (50 US-Dollar).
Spaniens Schweinebranche ist ganz anders organisiert als im Rest Europas. Spanien verwendet ein integriertes Modell. Integrator besitzt in der Regel Sauen, Mastschweine, Futtermühlen und in vielen Fällen auch Schlachtbetriebe. Kontraktbetriebe liefern Ferkel, Sauen, Mastställe und Arbeitskräfte gegen eine Gebühr in der Regel pro Tier. In weiten Teilen Europas sind die Erzeuger unabhängige Familienbetriebe. Spaniens Modell hat sich mit seinem Wachstum von über 1 Million Sauen in den letzten zehn Jahren als erfolgreich erwiesen, während ein Großteil der übrigen EU-Länder an Sauen- und Schweinezahlen verloren hat.
Ein einzigartiger Teil der spanischen Industrie ist die Preisstruktur von Mercolleida. Jeden Donnerstag treffen sich Integratoren, Schlachtbetriebe und Erzeuger, um den Markt zu besprechen und den empfohlenen Preis für Marktschweine für die nächste Woche festzulegen. Das geht seit Jahrzehnten so. Es ist insofern einzigartig, als das zwischen Erzeugern und Schlachtbetrieben ein gemeinsamer Preis vereinbart wird. Wenn sie sich jeden Donnerstag treffen, entwickeln die Teilnehmer eine Beziehung, die nicht gegeneinander ist. Wie kann das sein? Sie wissen, dass sie nächsten Donnerstag und die Donnerstage danach wieder zusammen sein werden. Es scheint größtenteils ein Gleichgewicht zwischen den Schlachtbetrieben und den Erzeugern zu existieren, das zu einer besseren Aufteilung der Gewinne geführt hat als in anderen Systemen in der Welt.
Diese Woche setzen wir unsere Tour durch Spanien fort. Wir werden weiter berichten.