Jim Long´s Pork Commentary
Der U.S. Mastschweinmarkt enttäuscht
Es gibt keinen Zweifel daran, dass der aktuelle U.S. Mastschweinmarkt eine Enttäuschung ist.
- Die Preise für magere Mastschweine von 79 Cent/Pfund für 53-54% der Schweine ist auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr. Wir haben deutlich höhere Preise zu dieser Zeit erwartet.
- Seit der Aufhebung von mexikanischen Zöllen auf U.S. Schweinefleisch haben wir eine weitere Abnahme der Preise für U.S. Mastschweine gesehen
- Ein riesengroßer Unterschied zu den Prognosen der NPPC und ihrem Agrarökonomen, der einen Gewinn von 12 Dollar pro Tier vorausgesagt hat, wenn die mexikanischen Zölle auf Schweinefleisch nicht mehr erhoben werden.
- Um höhere Mastschweinpreise zu erzielen, müssen unserer Meinung nach die Preise für die Schweinfleisch Cut-Outs steigen. Diese befinden sich jetzt schon seit einigen Wochen in den unteren 80ern.
- Die Gewinnspannen für die Schlachthöfe sind momentan eher miserabel.
- Um höhere Mastschweinpreise zu erreichen brauchen wir eine Kombination aus einer größeren Nachfrage und einem geringerem Angebot
Angebot:
Seit einem Jahr sind die Temperaturen in den meisten mastschweinproduzierenden Gebieten gemäßigt, so dass die Mastschweine gut gedeihen konnten und es keine Hitzeperioden gab, die die Wachstumsgeschwindigkeit oder die Karkassen-Gewichte reduziert hätten.
Nachfrage:
Das Wetter war eher kühl. Also nicht wirklich gutes Grillwetter. Das hat die Nachfrage nicht gerade unterstützt.
Der Bedarf in China hat sich bis jetzt noch nicht so auf den Weltmarkt ausgewirkt. Wir warten noch darauf, dass das passiert. Unseren Erwartungen nach wird das in der zweiten Jahreshälfte passieren.
Warum? Das Mastschweinangebot in China wird sich aufgrund der voranschreitenden Bestandstötungen (letzten Monat ein Rückgang um 700.000) weiter reduzieren. Viele Chinesen erwarten einen Anstieg ihrer Mastschweinpreise um 50%. Von jetzt etwa 1 Dollar pro Pfund Lebendgewicht auf ca. 1,50 Dollar pro Pfund. (Das bedeutet eine Zunahme von 100-125 Dollar pro Tier)
Chinesen sind natürliche Kapitalisten. Sie werden herausbekommen, wie man Schweinfleisch einkauft und daraus einen Profit erzielt, das alleine wird schon die weltweite Schweinefleischnachfrage ankurbeln.
Ein Spiegelbild des erwarteten chinesischen Schweinefleischbedarfs sind die anhaltenden Diskussionen zwischen Russland und China über Schweinefleischimporte.
Momentan importiert China kein Schweinefleisch aus Russland, da auch hier die afrikanische Schweinepest ausgebrochen ist. Die jetzt bestehenden Diskussionen über Schweinfleischimporte aus Russland trotz der afrikanischen Schweinepest zeigen den offensichtlichen Schweinefleischbedarf Chinas.
Fleischersatzprodukte
„Beyond Meat“ ein Fleischersatzprodukt hat gerade seine ersten Aktien zum Kauf angeboten. Und war damit sehr erfolgreich. Der Aktienpreis hat sich am ersten Handelstag verdreifacht. Dieses verdeutlicht die Erwartungen an die zukünftige Nachfrage an Fleischersatzprodukte.
Große Fleischunternehmen so wie z.B. Maple Leaf Foods und Tyson Foods entwickeln mittlerweile Fleischersatzprodukte. Sie haben eine Verantwortung gegenüber ihren Aktionären und nicht gegenüber der Fleischindustrie.
Wir nehmen die Fleischersatzprodukte als ernste Gefahr für die Schweinefleisch- und Fleischbranche im Allgemeinen wahr.
Es ist sehr verstörend. Wir hätten erwartet, dass Regularien unsere Branche davor schützen, dass Fleischersatzprodukte Fleischbezeichnungen verwenden dürfen wie z.B. Würstchen, Burger oder Steak usw.
In Europa hat die Gesetzgebung schon reagiert und hat damit begonnen die Integrität der Fleischindustriebezeichnungen vor dem Gebrauch von Fleischersatzprodukten zu schützen.
Wenn die Fleischersatzbranche neue Produkte entwickelt, soll es so sein, aber sie dürfen dann nicht verwirrende oder irreführende Produktnamen verwenden, sondern müssen sich ihre eigenen Bezeichnungen ausdenken.