Jim Long´s Pork Commentary
Weniger Schweine = niedrigere Preise?
Letzte Woche veröffentlichte das Landwirtschaftsministerium den Schweinebericht vom
1. September. Wir sahen weniger Marktschweine (1 Million), weniger Sauen (1 %). Wir dachten, es wäre interessant zu sehen, wie die Märkte im Vergleich zum letzten Jahr aussehen.
8. Oktober 2022 8. Oktober 2021
2022 2021
Oktober 92,88 90,20
Dezember 77,08 81,50
Februar 79,08 83,975
April 85,23 87,150
Mai 90,30 90,70
Juni 96,55 95,475
Juli 97,08 95,225
August 96,40 93,475
Wie Sie sehen können, sind die Preisvorhersagen vom letzten Freitag den Preisen vom letzten Jahr sehr ähnlich. Wir alle wissen, was dieses Jahr passiert ist. Wir hatten keine mageren Schweine deren Preise um die 95 Cent in diesem Sommer lagen, wie es das Jahr zuvor vorhergesagt wurde.
Wie wäre es eher mit 120,16 Cent. Wir erwarten, dass die Schweinepreise mit noch weniger Schweinen im Frühjahr und Sommer 2023, auf dem gleichen Niveau wie diesen Sommer liegen werden oder die derzeitigen Preise noch übersteigen werden.
Alle Schweine, die bis Ende August nächsten Jahres auf den Markt kommen werden, wurden mit einem geringeren Sauenbestand als vor einem Jahr gezüchtet. Wir glauben, dass die Preisvorhersagen die Märkte deutlich unterbewerten. Es geht nicht darum ob, sondern wann eine große Preisanpassung stattfinden wird.
Wöchentliche U.S. Schweine Verkäufe
Die Exportverkäufe der letzten Woche betrugen 34.300 Tonnen. Eine starke Zahl. In den letzten fünf Wochen betrugen die Exportverkäufe durchschnittlich über 30.000 Tonnen pro Woche. Die vier Wochen davor lagen die Verkäufe im Bereich von 20.000 Tonnen. Von den 34.300 MT gingen 10.110 MT nach China. Es ist eine Zahl, die es zu beobachten gilt. Bis heute war China näher an 3.500 MT pro Woche. Wenn China seine Schweinefleisch-importe erhöht, wird dies darauf hindeuten, dass Schweinefleisch aus vielen Ländern nach China exportiert wird. Das Fleisch, das nach China exportiert wird, fehlt auf den anderen Märkten. Wir haben keinen Zweifel daran, dass China bald größere Mengen Schweinefleisch importieren wird.
Markt
Die Anzahl an geschlachteten Schweinen in den USA betrug letzte Woche 2.558.000, vor einem Jahr waren es 2.599.000 Tiere. Durchschnittlicher Nettopreis für magere Schweine war 93.55 – Die Schweinefleisch Cut-Outs lagen letzten Freitag bei 101,54 US-Dollar. Die Schlachtgewichte in Iowa und Süd Minnesota liegen aktuell bei 280,3 Pfund. Vor einem Jahr wogen die Schweine durchschnittlich 283,5 Pfund. Eine Differenz von 3,2 Pfund gegenüber dem Vorjahr deutet auf geringere Schweinebestände hin.
Europa
Die europäische Schweinefleischproduktion ist im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 % zurückgegangen und im Juli um 8,4 % gesunken. Die Gesamtproduktion von Juni bis Juli betrug 3,44 Millionen Tonnen, das bedeutet einen Rückgang im Jahresvergleich von etwa 140 Millionen Tonnen. Das ist eine große Menge Schweinefleisch. Der Produktionsrückgang in der EU entspricht ungefähr der Gesamtmenge des exportierten Schweinefleischs der USA in der gleichen Zeit. Wir gehen davon aus, dass die Produktion in der EU infolge der massiven Liquidation im Sauenbestand weiter zurückgehen wird. Die Schweinepreise in Europa haben ein Rekord-
niveau erreicht, aber die hohen Futtermittelpreise bringen nur begrenzte Erträge. Europa wird in den nächsten Monaten weniger Schweinefleisch haben.
Zusammenfassung
Macht der Markt Sinn? Vielleicht mit der Zeit. Eines ist jedoch sicher, nämlich das einen die Schweineerzeugung mit all ihren Herausforderungen demütig werden lässt. So viel kann schief gehen. Die einzige Arroganz, die wir in unserer Branche erlebt haben, ist von Menschen, die keine Schweine besitzen. Arroganz ist bei Schweinehaltern nicht zu finden, wir wurden zu oft gedemütigt.
Wir glauben, dass sich die Preisvorhersagen für mageres Schweinefleisch verbessern werden. Exporte werden stärker. Die Schlachtgewichte sind niedriger als vor einem Jahr, während weniger Schweine geschlachtet werden. Weniger Schweinefleisch in Europa, weniger Schweinefleisch in China, weniger Schweine in den USA – mindestens 75 % der weltweiten Schweinefleischproduktion gehen zurück. Wir haben noch nicht das Ende der Fahnenstange bei den Schweinepreisen gesehen.